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Gestutzte E.ON Aktie wirbelt DAX-Gewichtung durcheinander

Münster – Der Börsengang der E.ON-Tochter Uniper hat an der Börse als 31. DAX-Wert bereits für einigen Wirbel gesorgt. Die Uniper-Abspaltung hat zur Folge, dass der DAX heute (13.09.2016) zu Beginn des Handels neu berechnet und nachjustiert werden musste. Das bedeutet zusätzlichen Stress für die betroffenen Index-Fondsmanager, die umschichten müssen.

Am Montag (12.09.2016) vereinte der DAX ausnahmsweise 31 statt 30 Titel, denn die Uniper-Aktie wurde nach der Abspaltung von E.ON für einen Tag im DAX notiert. Am Ende ging die Uniper-Aktie mit einem Schlusskurs von 10,30 Euro aus dem Handel. Das enstpricht einer Uniper-Marktkapitalisierung von rund 3,7 Milliarden Euro. E.ON war hingegen mit einem Kursabschlag von 14,8 Prozent auf 6,95 Euro Schlusslicht im DAX. Nach Angaben der Deutsche Börse AG muss der DAX neu berechnet bzw. nachjustiert werden. Fondsmanager mit ihren Anlageprodukten auf den DAX müssen nun umschichten.

Uniper-Marktkapitalisierung übersteigt 10-Prozent-Schwelle in Bezug auf E.ON

Uniper verlässt den DAX nach einem Tag, doch danach wird die gestutzte E.ON-Aktie im DAX an Gewicht verlieren. Und das aus zwei Gründen: Nach der Abspaltung der Kraftwerkstochter Uniper wird die Aktie von E.ON nicht nur wegen des gesunkenen Kursniveaus an Bedeutung verlieren, sondern auch aufgrund einer umfassenderen Kalkulation der DAX-Parameter, die den relativen Einfluss der 29 anderen DAX-Titel anhebt. Dies bestätigte die Deutsche Börse auf Anfrage von IWR-Online. Demnach war für eine komplette Neuberechnung ausschlaggebend, ob die Marktkapitalisierung von Uniper zehn Prozent der Marktkapitalisierung von E.ON übertrifft oder nicht. Mit 3,7 Mrd. Euro für Uniper und etwa 14 Mrd. Euro für E.ON war diese Bedingung am Montagabend locker erfüllt. Wie stark die Änderungen der Gewichtung im Einzelnen bei den DAX-Titeln ausfallen, teilt die Deutsche Börse AG erst am morgigen Mittwoch mit.

Manager von DAX-basierten Fonds und Zertifikaten müssen umschichten

Eine Neuberechnung im DAX, die normalerweise zu festgelegten Terminen im Jahr durchgeführt wird, hat erhebliche Konsequenzen. Fondsmanager, die mit ihren Anlageprodukten den DAX abbilden, müssen auf dieser Basis entsprechend umschichten. Dabei können je nach Fonds-Regularien auch mehr oder weniger starke Abweichungen erlaubt sein, so dass in diesen Fällen Änderungen in der Gewichtung folgenlos bleiben.

Zu den wertvollsten Unternehmen mit Blick auf die gesamte Marktkapitalisierung der Unternehmen im DAX zählen derzeit SAP (etwa 96 Mrd. Euro), Siemens (rd. 88 Mrd. Euro) und Bayer (rd. 77 Mrd. Euro). E.ON liegt mit aktuell rund 14 Mrd. Euro im unteren Drittel.

Maßgeblich für die Gewichtung der Einzeltitel im DAX ist nicht die gesamte Marktkapitailisierung, sondern der Free-Float-Anteil, d.h. für die Gewichtung im DAX wird nur der frei handelbare Aktienanteil berücksichtigt. Große Aktienpakete, die sich in festen Händen befinden, gehen in die Berechnung für die DAX-Gewichtung nicht ein.

© IWR, 2016

13.09.2016

 



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