Riesige Power-to-Gas Anlage entsteht in Ungarn
Das ungarische Energieversorgungsunternehmen MVM (Magyar Villamos Művek) und das Münchner Cleantech-Startup Electrochaea GmbH bauen zusammen die weltweit erste Power-to-Gas Großanlage im Netzmaßstab mit einer Leistungsaufnahme von bis zu zehn Megawatt (MW). Electrochaea und der zur MVM Gruppe gehörige Forschungs- und Entwicklungsinkubator Smart Future Lab Plc haben dazu das Joint Venture Unternehmen Power-to-Gas Hungary Ltd (PtG Hungary Ltd) gegründet.
10 MW Power-to-Gas Anlage: Bakterien sorgen für Biomethan
Die geplante Anlage mit bis zu 10 MW, die in Ungarn gebaut werden soll, nutzt eine auf dem Prinzip der biologischen Methanisierung basierende, weltweit einzigartige Power-to-Gas Technologie von Electrochaea. Ein Biokatalysator wandelt dabei überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energiequellen sowie Kohlendioxid (CO2) in Biomethan in Netzqualität um. Herzstück des Systems sind selektiv entwickelte methanogene Archaeen. Das mit Hilfe dieser einzelligen Organismen erzeugte Biomethan kann gespeichert und direkt in das bestehende Erdgasnetz eingespeist werden.
Die Grundlagen der Technologie wurden an der Universität Chicago geschaffen. In Dänemark betreibt Electrochaea seit April 2016 erfolgreich die weltweit größte Power-to-Gas Pilotanlage mit einer Leistungsaufnahme von einem Megawatt (MW). Weitere Anlagen in der Schweiz und in den USA befinden sich im Bau. Mittelfristig sind Anlagen bis zu einem Gigawatt Leistung vorgesehen.
Electrochaea löst Speicherproblem erneuerbarer Energien
Die Smart Future Lab Plc, ein Forschungs-Spin-Off der ungarischen MVM-Gruppe, hat das neue Unternehmen PtG Hungary einen direkten Zugang zum ungarischen Strom- und Erdgasnetz. Die mehrheitlich im Besitz des ungarischen Staates befindliche MVM Gruppe ist der größte Energieversorger in Ungarn. Zsolt Bertalan, Geschäftsführer der MVM-Tochter Smart Future Lab Plc: „Electrochaea hat einen Weg gefunden, das Speicherproblem erneuerbarer Energien zu lösen und dabei gleichzeitig dauerhaft zur Reduktion des klimaschädlichen Kohlendioxids beizutragen. Das Potential dieser disruptiven Technologie ist enorm. Für eine sichere, saubere, zuverlässige und erschwingliche Energieversorgung heute und in Zukunft sind wird immer auf der Suche nach genau solchen innovativen Lösungen.“
Mich Hein, Geschäftsführer der Electrochaea GmbH: „Über Smart Future Lab und das gemeinsame Unternehmen PtG Hungary werden wir nicht nur in Ungarn, sondern in gesamt Zentraleuropa stark wachsen und unsere Technologie weiter weltweit vermarkten. Für Electrochaea ist das ein echter Meilenstein in der Unternehmensentwicklung, der es uns ermöglicht, weitere großskalige Hochleistungsanlagen zu entwickeln.“
© IWR, 2016
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