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US-Solaraktien im Fokus der Trump-Wahl

San Francisco / San Jose – Die vorgelegten Zahlen der beiden kalifornischen Photovoltaik-Unternehmen Sunpower und Sunrun haben an der Börse unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Auch die Aussichten für die amerikanische PV-Industrie nach dem Wahlsieg von Donald Trump werden ganz unterschiedlich bewertet.

Der integrierte Modul-Hersteller Sunpower hatte gerade das Zahlenwerk vorgelegt, da bricht die Sunpower-Aktie binnen eines Tages um 14 Prozent ein. Ganz anders lief es beim Installateur von Aufdach-Solaranlagen Sunrun. Nach der Veröffentlichung zählte die Sunrun-Aktie zu den größten Gewinnern im internationalen Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX World. So unterschiedlich wie die Aktienentwicklung, so unterschiedlich werden die Perspektiven für die US-Solarbranche eingeschätzt.

Sunpower muss Prognose einkassieren

Sunpower hat im dritten Quartal 2016 einen Umsatz in Höhe von 729 Mio. US-Dollar erzielt (etwa 668 Mio. Euro). Das ist mit einem Plus von rund 92 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres (Q3 2015: 380 Mio. US-Dollar) nahezu eine Verdopplung. Trotz der kräftigen Umsatzsteigerung ist dem Unternehmen der Schritt in die Gewinnzone nicht gelungen. Unter dem Strich hat Sunpower einen Nettoverlust von 40,5 Mio. US-Dollar ausgewiesen (Nettoverlust Q3 2015: 56,3 Mio. US-Dollar). Immerhin hat das Photovoltaik-Unternehmen aus San Jose das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Adjusted Ebitda) auf 148 Mio. US-Dollar fast verdreifacht (Q3 2015: 54 Mio. US-Dollar), auch wenn diese Kennziffer nicht nach den US-Regeln der Rechnungslegung (GAAP) ermittelt wird.

Abschreckend für die Anleger dürfte zudem die Anpassung der Jahresprognose gewesen sein. Sunpower will nun im Gesamtjahr 2016 Umsätze in einer Bandbreite von 2,43 bis 2,63 Mrd. US-Dollar erzielen (zuvor: 2,8 bis 3,0 Mrd. US-Dollar). Auch der Nettoverlust wird im Gesamtjahr wohl höher ausfallen als befürchtet. Sunpower nennt nun die Bandbreite von 295 bis 320 Mio. US-Dollar (zuvor: 125 bis 175 Mio. US-Dollar). Sunpower-CEO Tom Werner kündigte ein Programm zur Kosteneinsparung an, das am 7. Dezember vorgestellt werden soll.

Sunrun gut im Rennen – mehr Installationen im laufenden Jahr

Bei Sunrun sehen die Zahlen und Fakten besser aus: Der Umsatz ist im dritten Quartal 2016 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 36 Prozent auf 112 Mio. US-Dollar angestiegen (Q3 2015: 83 Mio. US-Dollar). Der operative Verlust ist auf 51,0 Mio. US-Dollar gesunken (Q3 2015 62,8 Mio. US-Dollar) und aus einem der Nettoverlust ist ein Gewinn geworden. Im dritten Quartal 2015 hatte Sunrun einen Nettoverlust von 27,7 Mio. US-Dollar ausgewiesen. Für das dritte Quartal 2016 steht nun ein Nettogewinn von 16,9 Mio. US-Dollar zu Buche. Mit Blick auf das anstehende vierte Quartal 2016 wird das Unternehmen aus San Francisco nur hinsichtlich der Photovoltaik-Leistung konkret. So sollen im Schlussquartal 2016 Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 80 Megawatt (MW) installiert werden. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde auf dieser Basis sogar angehoben. Statt der zuvor postulierten 270 bis 280 MW ist nun von etwa 285 MW die Rede.

Nach der US-Wahl: Experten uneins über die Entwicklung der US-Solarbranche

Die Wahl von Donald Trump als neuen US-Präsidenten führt zu ganz eigenen Experten-Einschätzungen. Als Belastungsfaktor wird angeführt, dass Trump nicht als Freund und Befürworter regenerativer Energien gilt. Andererseits glauben zahlreiche Marktteilnehmer, dass die von Trump angedeuteten Maßnahmen gegen chinesische Billig-Importprodukte die heimische Solarbranche eher stützen wird.

© IWR, 2016

17.11.2016

 



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