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VW-Konzern stellt sich mit Elektroautos neu auf

Wolfsburg – Der angeschlagene VW-Konzern tritt nach dem Diesel-Skandal die Flucht nach vorne an. Der Konzern baut 23.000 Stellen ab und konzentriert sich auf die Elektromobilität. An einigen VW-Standorten herrscht Aufbruchstimmung.

Der Vorstand des Volkswagen-Konzerns hat mit dem Gesamtbetriebsrat nach monatelangen Verhandlungen einen „Zukunftspakt“ unterzeichnet. Bis 2020 will sich Volkswagen vollständig neu aufstellen.

VW-Doppelstrategie: Kosten sparen, Produktivität steigern

Volkswagen will mit einer Doppelstrategie wieder auf Wachstumskurs gelangen. Zum einen will VW massiv Kosten sparen, zum anderen werden Milliarden in das Zukunftsfeld Elektromobilität investiert. Durch Einsparungen und Effizienzsteigerungen soll das VW-Ergebnis bis 2020 um jährlich 3,7 Mrd. Euro verbessert werden. Die deutschen Standorte sollen dazu 3,0 Mrd. Euro beisteuern, indem sie ihre Produktivität um 25 Prozent steigern.

Dazu gehört auch der Abbau von 23.000 Stellen in Deutschland. Betriebsbedingte Kündigungen in der Stammbelegschaft sind nach der Vereinbarung bis Ende 2025 aber ausgeschlossen. Demgegenüber stehen etwa 9.000 Stellen, die in den kommenden Jahren an verschiedenen Standorten neu geschaffen werden sollen. „Die wichtigste Nachricht ist: Die Arbeitsplätze der Stammbelegschaft sind sicher“, kommentiert der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats Bernd Osterloh.

VW-Werke in Deutschland auf Elektroauto-Kurs

Gleichzeitig setzt VW bei seinem Wandel zum „Mobilitätsdienstleister“ auf Digitalisierung und Elektromobilität. Die deutschen Standorte werden in die Entwicklung und Produktion von Elektrofahrzeugen und -komponenten eingebunden. Die Werke Wolfsburg und Zwickau werden zukünftig Fahrzeuge auf Basis des modularen Elektrifizierungsbaukastens (MEB) fertigen, Braunschweig übernimmt die Batteriesysteme. In Kassel wird der MEB-Antrieb entwickelt und das Elektro-Getriebe gefertigt, während Salzgitter MEB-Antriebskomponenten fertigt und liefert.

Neuer e-Golf kommt aus Dresden

Passend zu den Umbauplänen hat VW in Los Angeles den neuen vollelektrischen e-Golf angekündigt, der ab April 2017 in der Gläsernen Manufaktur in Dresden gefertigt wird. Dresden wird zudem, neben Wolfsburg, zum zweiten Auslieferungsstandort für die elektrifizierten VW-Modelle. „Das ist ein Neuanfang mit starker Signalwirkung“, erklärt Dr. Frank Welsch, Vorstand der VW-Marke für für den Geschäftsbereich Entwicklung.

Der neue e-Golf kann im Vergleich zum Vorgänger mit einer um 50 Prozent gesteigerten Reichweite (bis zu 300 km) nach dem „Neuen Europäischen Fahrzyklus" (NEFZ) aufwarten. Möglich wird das unter anderem durch eine neue Lithium-Ionen-Batterie, deren Energiegehalt von 24,2 Kilowattstunden (kWh) auf 35,8 kWh erhöht wurde. Die Batterie kann an einer Schnellladesäule innerhalb von einer Stunde zu 80 Prozent geladen werden.

© IWR, 2016




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