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Innogy baut neuartiges Brennstoffzellen-Schiff

Essen – Bei der Energiewende im Verkehr sind in der Schifffahrt und im Schwerlastverkehr andere Lösungen gefragt als im Autoverkehr. Der Energiekonzern Innogy will nun ein Schiff mit klimaneutralem Methanol und Brennstoffzellen-Antrieb betreiben.

Der Essener Energiekonzern Innogy nimmt in Essen mit der „MS innogy“ Deutschlands erstes Schiff in Betrieb, das mit einer Methanol-Brennstoffzelle betrieben wird. Innogy deckt dabei die gesamte Wertschöpfungskette ab.

"MS innogy" für den Essener Baldeneysee

Ab dem Sommer wird das neue Methanol-betriebene Schiff auf dem Essener Baldeneysee als Ausflugsschiff eingesetzt. Die Energie für den Betrieb des Fahrgastschiffes stammt vollständig aus regenerativen Quellen. Direkt am Baldeneysee wird in einem Wasserkraftwerk am Stauwehr Methanol erzeugt. Dazu wird in einer Anlage auf einer Fläche etwa vier Quadratmetern Kohlendioxid aus der Umgebungsluft gefiltert und in Methanol umgewandelt. Eine Brennstoffzelle an Bord der "MS innogy" nutzt das Methanol wiederum zur Stromerzeugung auf dem Schiff und speist einen batteriegepufferten Elektromotor.

Innogy hat dazu ein Fahrgastschiff angekauft und rüstet dieses nun um. Die Gesamtkosten für Ankauf und Umbau belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro und werden durch die Innogy SE sowie aus Fördermitteln der „Grünen Hauptstadt Europas - Essen 2017“ finanziert. Betrieb und Wartung des Schiffes liegen anschließend bei der Weißen Flotte Baldeney GmbH.

Methanol-Schiff als Leuchtturmprojekt für "Grüne Hauptstadt Europas"

Essen hat 2015 von der Europäischen Kommission für die erfolgreiche Transformation einer Kohle- und Stahlstadt zur grünsten Stadt in Nordrhein-Westfalen die Auszeichnung „Grüne Hauptstadt Europas – Essen 2017“ erhalten. Innogy will mit der „MS innogy“ dazu einen Beitrag leisten, wie Rainer Hegmann, Leiter Hauptregion Rhein-Ruhr bei Innogy erläutert.

Simone Raskob, Umwelt- und Baudezernentin der Stadt Essen sowie Projektleiterin „Grüne Hauptstadt Europas – Essen 2017“ betont vor allem den langfristigen Charakter der Initiative: „Dieses Projekt ist derzeit einzigartig und dadurch ein weiteres Beispiel der Vorreiterfunktion Essens auf dem Feld des klimafreundlichen Schiffbetriebes. Franz-Josef Ewers, Geschäftsführer des zukünftigen Schiffsbetreibers Weißen Flotte sieht zudem langfristig positive Effekte. „Das Schiff ist wendiger und flacher als unsere anderen Fahrgastschiffe, so dass wir ruhraufwärts ein neues Einzugsgebiet erschließen und noch mehr Fahrgäste auf unseren Schiffen begrüßen können.“

Fahrgastschiff ist strategischer Test für Inngoy

Für Innogy hat das Projekt zudem einen strategischen Charakter. Während Autos rein elektrisch fahren können, sind die Herausforderungen bei Flugzeugen, Schiffen oder Schwerlasttransportern größer, wie Frank-Detlef Drake, Leiter Strategie & Technologie bei Innogy ausführt. „Hier können alternative Treibstoffe und Energieträger wie Methanol die deutlich bessere Lösung sein“, so Drake.

© IWR, 2017

09.03.2017

 



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