Offshore-Netzanbindung Dolwin 2 endgültig fertig
Das Projekt ist aus Sicht von ABB damit abgeschlossen und wurde an den Übertragungsnetzbetreiber Tennet übergeben. Dolwin 2 ist nach Borwin 1 und Dolwin 1 bereits das dritte Netzanbindungsprojekt für Offshore-Windparks, das ABB für Tennet in der deutschen Nordsee realisiert hat.
ABB-Manager: HGÜ-Technologie bei enormen Strommengen zuverlässig und effizient
Die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs(HGÜ)-Leitung im Rahmen von Dolwin 2 verbindet Offshore-Windparks mit dem Festlandnetz und kann mehr als eine Million Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgen. Dolwin 2 soll die Energiewende in Deutschland voranbringen. Ziel ist es, den Anteil erneuerbarer Energien aus Offshore-Windparks bis 2020 auf mehr als 6.500 Megawatt (MW) und bis 2030 auf 15.000 MW zu erhöhen.
„Wir freuen uns sehr über die erfolgreiche Inbetriebnahme und Übergabe des Dolwin-2-Projekts und danken Tennet für das fortwährende Vertrauen und die gute Zusammenarbeit“, sagte Claudio Facchin, Leiter der Division Stromnetze von ABB. „HGÜ ist die beste Technologie, wenn es darum geht, zuverlässig und effizient enorme Strommengen mit minimalen Verlusten über große Entfernungen zu übertragen.“
Windparks Nordsee One, Gode Wind I und Gode Wind II können angeschlossen werden
Die 916-MW-Leitung beinhaltet eine 320-Kilovolt-Konverterstation, die 45 km vor der Küste auf einer Plattform positioniert ist. Die Station verbindet bis zu drei Offshore-Windparks mit dem deutschen Stromnetz auf dem Festland. Die Kapazität reicht aus um die Windparks Nordsee One, Gode Wind I und Gode Wind II anzuschließen. Das Projekt umfasste die Konstruktion, Lieferung, Installation und Inbetriebnahme der kompakten Offshore- und Onshore-Konverterstation sowie der See- und Landkabelsysteme.
Kabelfehler könnte auch Stromkunden in Deutschland belasten
Ganz reibungslos war das Projekt Dolwin 2 allerdings nicht abgelaufen. Im Oktober 2016 stellte sich heraus, dass die damals in der Testphase befindliche Netzanbindung aufgrund eines Kabelfehlers über Wochen defekt sein würde. Die betriebsbereiten Windparks Gode Wind 1 und 2 konnten keinen Strom einspeisen. Die Schäden für den Betreiber der Offshore-Windparks könnten auf die Stromverbraucher umgelegt werden. Über die Höhe des Schadens wurde lediglich spekuliert. Von mehr als Millionen Euro war in einigen Medien zu lesen. Tennet selbst hatte gegenüber IWR Online keine Angaben zur „hypothetischen Größenordnungen zu gegebenenfalls in der Zukunft anfallenden Entschädigungshöhen“ gemacht.
© IWR, 2017
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