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Solarworld vor kurzfristiger Investorenlösung?

Freiberg/Arnstadt/Bonn - Für den insolventen deutschen Solarkonzern Solarworld keimt Hoffnung für eine kurzfristige Investorenlösung auf. Derzeit laufen Verhandlungen mit einer Investorengruppe. Mit der anvisierten Lösung wäre aber längst nicht allen Mitarbeitern geholfen.

Rechtsanwalt Horst Piepenburg, vorläufiger Insolvenzverwalter der Solarworld AG, verhandelt seit dem Wochenende mit einer Investorengruppe über eine Übernahme der Solarworld-Produktionsstandorte in Freiberg (Sachsen) und Arnstadt (Thüringen). Für 450 Beschäftigte wäre damit die Zukunft vorerst gesichert. Unklar ist dagegen die Zukunft der übrigen rund 1.200 Beschäftigten.

Lösung für 450 Beschäftige in Sicht – Zukunft für 1.200 Mitarbeiter noch völlig offen

Wie die Solarworld AG mitteilt, haben die Verhandlungen ein Stadium erreicht, in dem Eckpunkte eines Erwerbs wesentlicher Vermögensgegenstände in der insolventen Solarworld-Gruppe ausgetauscht werden. Die Investorengruppe habe die Absicht bekundet, die Grundstücke, Maschinen sowie das Vorratsvermögen an den Produktionsstandorten von Solarworld in Freiberg und Arnstadt zu übernehmen. Nach dem jetzigen Stand der Verhandlungen könnten 450 Beschäftigte in die erwerbende neu zu gründende Gesellschaft übernommen werden. Gleichzeitig wird darüber verhandelt, ob den weiteren rund 1.200 Beschäftigten an diesen beiden Standorten der Eintritt in eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft angeboten werden kann.

Piepenburg: Viele Arbeitsplätze erhalten und Gläubigern gerecht werden

Piepenburg erklärte, dass man dafür kämpfe, die Marke und die Kompetenz der Belegschaft von Solarworld so weit als möglich zu erhalten. „Mit dieser Lösung würden wir die Möglichkeiten in einem vorläufigen Insolvenzverfahren weitgehend ausschöpfen, um den Interessen der beteiligten Gläubiger gerecht zu werden und eine dann doch signifikante Zahl von Arbeitsplätzen zu erhalten“, so Piepenburg weiter. Er ergänzt, dass er die Chancen auf eine kurzfristige Einigung mit den Interessenten höher einschätzt als ein Scheitern.

Nach dem bislang besprochenen Konzept des möglichen Erwerbers würden zur erwarteten Eröffnung der Insolvenzverfahren am 1. August 2017 die Mitarbeiter der Holdinggesellschaft am Standort Bonn bis auf eine kleine Abwicklungsmannschaft unwiderruflich freigestellt werden müssen. Die Finanzierung einer Transfergesellschaft oder von Kurzarbeit für die Holdingmitarbeiter habe sich nicht ergeben.

Solarforscher Weber bei Solarworld-Rettung involviert?

Wer hinter der Investorengruppe steht, wurde nicht mitgeteilt. Zu Beginn dieser Woche berichtete die Fachzeitschrift Photon, dass der ehemalige Chef des Freiburger Solarforschungsinstituts Fraunhofer ISE, Professor Eicke Weber, nach eigenen Angaben mit einigen Forschungs- und Finanzexperten bei der Bildung eines heimischen Auffang-Konsortiums für Solarworld helfe.

© IWR, 2017

26.07.2017

 



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