Offshore Windparks sollen nachts weniger blinken
Das vom Gesetzgeber vorgeschriebene nächtliche Leuchtfeuer von Windparks wirkt oft störend. Um die visuellen Auswirkungen deutlich zu reduzieren, gibt es für Windkraftanlagen an Land bereits erprobte technische Steuerungs-Lösungen, sodass nur Bedarfsfall ein Blinken zu sehen ist. Vattenfall testet die neue Technik nun auch in Offshore Windparks.
Radarbasiertes Steuerungssystem senkt Einsatz des obersten Lichts um 95 Prozent
Wer direkt an der Küste wohnt, genießt die beruhigende Weite des Ozeans bis zum Horizont. Mancherorts bleibt der Blick jedoch an den Turbinen eines Windparks hängen, die in Sichtweite auf dem Meer installiert sind. Die gesetzlich vorgeschriebenen Leuchtfeuer auf der Spitze der Turbinen sind sehr leuchtstark um nächtliche Kollisionen mit Flugzeugen zu vermeiden. Damit die Signallichter aber in Zukunft nicht ununterbrochen leuchten müssen, wurde eine auf Radar basierende Technik entwickelt, die die Signalleuchten nur einschaltet, wenn sich ein Flugzeug nähert. Das spart Energie und ist angenehmer für die Küstenbewohner. Dank dieser Technik kann das oberste Licht zu 95 Prozent ausgeschaltet bleiben, teilte Vattenfall mit.
Neue bedarfsgerechte Lichtsteuerung wird für Dänemark getestet
In Deutschland ist das System der bedarfsgerechnten Lichtsteuerung bereits seit 2015 im Einsatz. Auch die Gesetzgebung wurde in Deutschland angepasst, so dass kein Dauerleuchten mehr vorgeschrieben ist, wenn eine entsprechende radarbasierte Lichtsteuerung vorhanden ist. Was in deutschen Onshore-Windparks bereits erfolgreich funktioniert, soll jetzt auch in Dänemark umgesetzt werden. Ein entsprechendes System, das die dänischen Firma Terma entwickelt hat, wird derzeit im Windturbinen-Testzentrum Østerild in Thy an der dänischen Nordwestküste getestet.
Vattenfall will bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung in dänischen Offshore Windpark einsetzen
Das System der bedarfsgerechten Lichtsteuerung soll im künftigen Windpark Vesterhav Syd & Nord in der Nordsee eingesetzt werden. Dazu wurde bereits bei den Behörden die Befreiung von der Dauerleucht-Vorschrift beantragt. „Entsprechende Systeme sind seit zehn Jahren in Onshore-Windparks in Schweden, Norwegen und Deutschland in Betrieb. Deshalb hoffen wir, dass wir sie auch in Dänemark einsetzen können. Dies wird auch das erste Mal sein, dass das System auf See erprobt wird", erläutert Michael Simmelsgaard, Country Manager von Vattenfall in Dänemark.
© IWR, 2018
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