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BNetzA genehmigt vorletzten Abschnitt des SuedOstLink - Ausbau der Stromleitungen in Deutschland gewinnt immer mehr Dynamik

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Bonn - Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat jetzt das achte von neun Planfeststellungsverfahren für den SuedOstLink beendet und die Genehmigung erteilt. Damit befindet sich die für die Energiewende wichtige Gleichstrom-Erdkabelleitung genehmigungstechnisch vor der Ziellinie. Der SuedOstLink soll in erster Linie Strom aus Erneuerbaren Energien von Nord- und Ostdeutschland nach Bayern transportieren.

Der am 31. März 2025 von der BNetzA genehmigte Abschnitt A1 des Netzausbauvorhabens SuedOstLink verläuft mit einer Länge von 88 Kilometern zwischen Wolmirstedt und Könnern in Sachsen-Anhalt. Das Netzausbauvorhaben SuedOstLink wird überwiegend als Gleichstrom-Erdkabelleitung verlegt und besteht aus den zwei Teilvorhaben 5 und 5a. Vorhaben 5 soll 2027, Vorhaben 5a im Jahr 2030 ans Netz gehen. Verantwortlich für Planung, Bau und Betrieb des SuedOstLink sind die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Tennet und 50Hertz.

Abschnitt A1 überwiegend als Erdkabel - mehrere Anträge auf vorzeitigen Baubeginn genehmigt
Das Projekt SuedOstLink besteht aus dem Netzausbau-Vorhaben 5 und einem Teil von Vorhaben 5a. Die Teilprojekte verfügen über je zwei Gigawatt Übertragungsleistung (2.000 MW) und eine Spannung von 525 Kilovolt. Das Vorhaben 5 verbindet die beiden Umspannwerke Wolmirstedt und Isar. Das Vorhaben 5a verläuft vom Landkreis Ludwigslust-Parchim zum Umspannwerk Isar. Ab Höhe des Landkreises Börde verlaufen beide Vorhaben parallel. Mit der Genehmigung des achten von neun Planfeststellungsverfahren durch die BNetzA für Abschnitt A1 steht die Genehmigung des Gesamtprojektes kurz vorm Ziel.

Der ÜNB 50Hertz wird rund 18 Kilometer des von der BNetzA nun genehmigten Leistungsabschnitts A1 als Freileitung errichten. Auf der übrigen Strecke des Abschnitts werden Erdkabel verlegt. Mit dem jetzigen BNetzA-Beschluss können auch die Kabelübergabestation Hohe Börde westlich von Magdeburg sowie die Kabelabschnittsstation östlich von Könnern errichtet werden.

Auf der Freileitungsstrecke im nördlichen Bereich des Abschnitts konnten durch Mitnahme bestehender Freileitungen auf einem Hybridgestänge Eingriffe in den Boden minimiert werden. Zudem quert der Abschnitt A1 den Mittellandkanal, die Bode sowie die Saale.

Die Bundesnetzagentur hatte seit dem Frühjahr 2024 mehrere Anträge auf vorzeitigen Baubeginn in diesem Abschnitt genehmigt. Dadurch konnte 50Hertz bereits mit ersten Bauarbeiten beginnen. Zudem wurden zum Teil bereits Straßen und Fließgewässer im geschlossenen Verfahren unterquert, was eine unterirdische Verlegung der Leitungen durch Rohre ermöglicht.

Über den Bau und Verlauf des SuedOstLinks – Stromleitung Nr. 5 - ab 2027
Der SuedOstLink wird nach seiner Fertigstellung im Jahr 2027 Windstrom aus dem Norden und Osten Deutschlands in den Süden transportieren, aber auch Sonnenstrom aus Bayern in den Norden. Das Projekt stärkt die Versorgungssicherheit in ganz Deutschland, indem die neue Leitung große Strommengen transportieren und Netzengpässe auflösen kann, wodurch zusätzlich kostspielige Netzeingriffe vermieden werden.

Die Gleichstromleitung SuedOstLink (Nr. 5) mit 2.000 MW Leistung verläuft auf rund 538 Kilometern von Wolmirstedt, nördlich von Magdeburg in Sachsen-Anhalt, bis zum Umspannwerk des Kernkraftwerks Isar nahe Landshut im östlichen Teil Bayerns.

Bild: Trassenverlauf SuedOstLink Nr. 5 mit 2.000 MW Leistung (Fertigstellung: 2027) © BNetzA

Über den Bau und Verlauf des SuedOstLinks – Stromleitung Nr. 5a - ab 2030
Eine weitere Stromleitung - Nr. 5 a - mit ebenfalls 2.000 MW Leistung verläuft zunächst von Klein Rogahn in Mecklenburg-Vorpommern - nahe der Landeshauptstadt Schwerin - im Norden bis nach Wolmirstedt nahe Magdeburg und trifft hier auf die Gleichstromverbindung Nr. 5. Dieser Abschnitt wird auch SuedOstLink+ genannt. Von Wolmirstedt führt die Stromleitung Nr. 5a parallel zur Gleichstromleitung Nr. 5 bis zum Kernkraftwerk Isar in Bayern nahe Landshut. Die Gesamtlänge der Stromverbindung Nr. 5a beträgt etwa 702 km.

Bild: Trassenverlauf SuedOstLink Nr.5a mit 2.000 MW Leistung (Fertigstellung: 2030) © BNetzA

Gleichstromverbindungen können nicht abschnittsweise in Betrieb genommen werden. Grund ist, dass jeweils am Anfang und am Ende der Stromleitung ein Konverter notwendig ist, der den Gleichstrom in Wechselstrom und umgekehrt wandelt.


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01.04.2025

 



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