Dividenden-Ausfall: Gazprom Aktien brechen um mehr als 30 Prozent ein

Moskau - Der russische Staatskonzern Gazprom überrascht mit einem Ausfall der Dividende für das Jahr 2021. Die Aktie bricht daraufhin an der Moskauer Börse heute um über 30 Prozent ein und reißt den gesamten russischen Aktienmarkt mit nach unten. Der RTS-Index an der Moskauer Börse brach im frühen Handel um satte 5,2 Prozent ein.
Ursprünglich sollten angesichts der Gazprom-Rekordgewinne 52,53 Rubel je Aktie an Dividende gezahlt werden, so die russische Nachrichtenagentur Interfax.
Als Begründung wird von Famil Sadygov, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Gazprom, angeführt, die Aktionäre hätten entschieden, dass es „in der aktuellen Situation nicht ratsam ist, Dividenden für 2021 zu zahlen.“ Stattdessen würden sich die Prioritäten von Gazprom auf die Umsetzung des Investitionsprogramms konzentrieren. Außerdem müsse man der Verpflichtung höherer Steuern nachkommen, so Sadygov.
Noch am frühen Morgen hatte Interfax gemeldet, dass der Gazprom-Verwaltungsrat den Aktionären auf der heutigen Hauptversammlung die Ausschüttung einer Rekord-Dividende vorschlagen wolle, in strikter Übereinstimmung mit der Dividendenpolitik (50 % des bereinigten Nettogewinns der Gruppe nach IFRS).
Jetzt die überraschende Kehrtwende. Offenbar ist die Dividendenausschüttung bei der Staatsführung und Präsident Putin nicht gut angekommen oder die wirtschaftlichen Aussichten für Gazprom drohen sich wegen der reduzierten Gaslieferungen nach Europa in Zukunft deutlich zu verschlechtern.
Der russische Staat kontrolliert mehr als 50 Prozent der Aktien, davon 38,37 Prozent direkt und weitere Anteile über die staatlichen Unternehmen JSC Rosneftegaz (10,97%) und Rosgazifikatsiya (0,89%).
© IWR, 2025
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