Elektromobilität: Weltmarkt für Elektrofahrzeuge boomt 2022
Stuttgart, Münster – Weltweit wurden im Jahr 2022 rund 10,8 Millionen Elektro-Pkw neu zugelassen. Den größten Zuwachs gab es dabei in China, wo sich die Zahl der Neuzulassungen auf rund 6,5 Millionen Elektrofahrzeuge fast verdoppelt hat.
In Deutschland wurden im Jahr 2022 rund 830.000 Elektrofahrzeuge neu zugelassen. Damit sind jetzt fast 1,9 Millionen E-Autos auf deutschen Straßen unterwegs – das sind 59 Prozent mehr als im Jahr zuvor. In Europa rückt neben Deutschland insbesondere Norwegen in den Fokus. Dort sind bereits fast 25 Prozent aller Fahrzeuge mit Elektro- oder Plug-in-Hybrid-Antrieb ausgestattet. Bei den Neuzulassungen 2022 betrug ihr Anteil sogar rund 80 Prozent.
„Die Zahlen zeigen eindeutig, dass der weltweite Trend zur nachhaltigen Mobilität trotz vieler Krisen 2022 weiter ungebrochen ist“, so Andreas Püttner vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW), das die aktuellen Zahlen zur Elektromobilität ermittelt hat.
Als Grund für das Wachstum in China nennt Püttner die Fördermaßnahmen der Regierung und die relativ niedrigen Preise. Deutsche Unternehmen wie VW, BMW und Mercedes – in China traditionell stark bei Verbrennern, aber relativ schwach bei E-Autos – seien von diesem Tempo überrollt worden.
Beim weltweiten Ranking der Neuzulassungen der Hersteller liegt VW auf Platz 4 hinter BYD (China), Tesla (USA) und SAIC (China). „Wenn Deutschland nicht abgehängt werden will, dürfen sich die deutschen Autobauer nicht nur im Premiumsegment bewegen, zumal chinesische Unternehmen sukzessive auf den außerchinesischen Markt drängen“, so Püttner. Denn chinesische Hersteller decken die komplette Pkw-Bandbreite ab, vom Kleinst-Pkw bis zu den großen Premiumfahrzeugen. Damit konnten sie sich 2022 einen Marktanteil von rund 50 Prozent im Elektro-Pkw-Bereich sichern. Lediglich Tesla kann bei dieser Entwicklung mithalten, war aber auch auf Preissenkungen angewiesen, um den Verkauf weiter anzukurbeln.
Für eine noch schnellere Verbreitung der Elektromobilität müssten die Preise für Elektroautos deutlich fallen. Der größte Kostenfaktor ist dabei nach wie vor die Batterie. Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt nach ZSW-Angaben für den wachsenden Markt eine zunehmend wichtige Rolle. Ersetzt man die kritischen Rohstoffe, werden Batterien kostengünstiger und auch effizienter. Eine zunehmende Bedeutung hat in diesem Zusammenhang auch das Recycling von Batterien.
Der Boom der Elektromobilität zeigt bereits deutliche Auswirkungen auf die weltweiten Benzinmärkte. Angesichts der zunehmenden Verkäufe von Elektrofahrzeugen in China geht die Internationale Energie-Agentur (IEA) davon aus, dass die chinesische Benzinnachfrage bereits im Jahr 2024 ihren Höhepunkt erreichen wird. Bislang lag die Prognose für die maximale Nachfrage auf den Jahren 2025/2026. Da in den USA der Höhepunkt der Nachfrage bereits im Jahr 2019 erreicht wurde, könnte es ab dem Jahr 2025 auf dem globalen Benzinmarkt daher zu einer Überschuss-Situation kommen.
© IWR, 2025
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