Energiewende-Durchbruch mit Redox-Flow-Batterie: Fraunhofer ICT speist erstmals volatile Erneuerbare Energie planbar und wetterunabhängig ins Stromnetz ein

Pfinztal - Ein entscheidender Schritt in Richtung Energiewende ist am Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT gelungen. In einem kontrollierten Testbetrieb konnte erstmals demonstriert werden, wie sich Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Sonne gezielt und unabhängig von Wetter- und Erzeugungsschwankungen über längere Zeit ins Stromnetz einspeisen lässt.
Möglich wird dies durch Europas größte Vanadium-Redox-Flow-Batterie, die seit Kurzem am Standort Pfinztal in Betrieb ist. Die Großbatterie ermöglicht es, überschüssigen Grünstrom zwischenzuspeichern und bedarfsgerecht wieder abzugeben – und damit das Stromnetz aktiv zu stabilisieren. Die Batterie hat eine Leistung von 2 MW und eine Batteriekapazität von 20 MWh. Das bedeutet, dass die Batterie bis zu zehn Stunden lang Strom mit einer Leistung von 2 MW einspeisen kann.
„Wir haben gezeigt, dass sich erneuerbare Energien mit unserer Speicherplattform intelligent steuern lassen“, erklärt Dr.-Ing. Jens Noack, Teamleiter Flow Batteries am Fraunhofer ICT. „Das ist ein entscheidender Schritt hin zu einem stabilen, flexiblen und resilientem Stromsystem, das auf erneuerbaren Quellen basiert.“
Die vollständig in Deutschland entwickelte Batterieplattform ist modular aufgebaut und dient als Reallabor für die Forschung an neuen Speicherkomponenten, Steuerungsstrategien und Systemintegration – gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft weltweit.
Mit ihrer hohen Speicherkapazität adressiert die Anlage eines der zentralen Probleme der Energiewende: die Diskrepanz zwischen Stromerzeugung und -verbrauch. Bislang ungenutzte Energie aus erneuerbaren Quellen kann so effizient gespeichert und gezielt zum Einsatz gebracht werden – zum Beispiel in verbrauchsintensiven Abendstunden oder zur Vermeidung von Lastspitzen.
Neben ihrer Rolle als Demonstrator liefert die Großbatterie auch wertvolle Daten für die Entwicklung von Strategien für Stromhandel, Netzresilienz und Versorgungssicherheit. Das Fraunhofer ICT positioniert sich damit als zentrale Plattform für die Weiterentwicklung netzdienlicher Speicherlösungen „made in Germany“.
Ein großer Vorteil der Redox-Flow-Batterien ist die Skalierbarkeit (Tankgröße für Elektrolyte). Sie sind ideal für stationäre Großspeicher, zeichnen sich durch eine hohe Recyclingfähigkeit sowie eine lange Lebensdauer aus.
© IWR, 2025
EJ: VOSS GmbH sucht Mitarbeiter:in Kaufmännische Betriebsführung (m/w/d) Weitere EZB-Zinssenkung zunächst nicht erwartet: Inflation in Deutschland steigt im September 2025 auf 2,4 Prozent
Batterie und Bauteildesign bei BYD im Fokus: BYD ruft über 115.000 E-Fahrzeuge zur Prüfung zurück - Aktie gibt deutlich nach
Quinbrook plant 8-Stunden-Batterielösung: Quinbrooks Supernode Batterie treibt Australien zum ersten Gigawatt Speicher
Meilenstein für grünes NRW-Wasserstoffprojekt: VoltH2 erhält Genehmigung für 20-MW-Elektrolyseanlage im Klimahafen Gelsenkirchen
Startschuss für grünen Wasserstoff im Norden: Kraftanlagen baut Infrastruktur für Hamburgs 100-MW-Elektrolyseur in Moorburg
Das könnte Sie auch noch interessieren
Stromrechner - Anbieter wechseln und Geld sparen
Jobticker - Neuzugänge Energiejobs
Energieberufe.de - Das digitale Berufslexikon der Energiewirtschaft
30.06.2025