Gewinnabschöpfung: Energiekonzern Verbund rechnet 2023 mit milliardenschweren Abgaben
Wien, Österreich - Der österreichische Energiekonzern Verbund rechnet im Zuge der Maßnahmen verschiedener europäischer Staaten zur Abschöpfung von Übergewinnen für das Jahr 2023 mit ergebniswirksamen Abgaben in einer Größenordnung von über 2 Milliarden Euro (Mrd. Euro).
Ähnlich wie in Deutschland das Gesetz über die Strompreisbremse sieht in Österreich das Bundesgesetz über den Energiekrisenbeitrag-Strom (EKB-S) grundsätzlich eine Deckelung der Stromerlöse vor. In Österreich gilt diese Deckelung insbesondere für die Erzeugungstechnologien Wasserkraft (ohne Pumpspeicher), Windkraft, Solar (PV und Solarthermie) und Steinkohle vor, sie liegt bei 140 Euro/MWh. Durch die Anrechenbarkeit von Investitionen in Erneuerbare Energien (für Verbund derzeit Wasser, Wind und PV) und Energieeffizienz kann sich dieser Erlösdeckel auf bis zu max. 176 Euro/MWh erhöhen. Erlöse über der Preisobergrenze werden nach Berücksichtigung der angeführten Ausnahmen zu 90 Prozent abgeschöpft. Abgeschöpft werden die monatlichen Überschusserlöse, die zwischen 1.12.2022 und 31.12.2023 anfallen.
Neben der Gewinnabschöpfung in Österreich ist Verbund mit seinen erneuerbaren Erzeugungsanlagen auch in Deutschland, Spanien und Rumänien von den Maßnahmen betroffen,
Auf der Grundlage der vorliegenden Gesetze und Regularien geht der RENIXX Konzern Verbund nach den aktuellen Marktdaten (Stichtag: 09.12.2022) beim EBITDA in 2023 von einer Abschöpfung in Höhe von insgesamt rund 2,1 Mrd. Euro (davon 1,8 Mrd. Euro in Österreich und 0,3 Mrd. Euro in Deutschland) aus. Die Zahlungen aus der Gewinnabschöpfung verteilen sich nach Angaben von Verbund im Wesentlichen zu gleichen Teilen auf die Jahre 2023 und 2024.
Verbund betont, dass es sich bei den jetzt bekanntgegebenen Zahlen um bestmögliche Abschätzungen der Auswirkungen der Gewinnabschöpfung zu einem bestimmten Stichtag (09.12.2022) auf Basis aktueller Marktwerte (Großhandelspreise) und Planzahlen (Investitionen, geplante Produktionsmengen) handelt. Die tatsächlichen Werte können in Abhängigkeit von weiteren Entwicklungen erheblich von den geplanten Werten abweichen.
Nach den ersten drei Handelstagen steht die Aktie von Verbund am Mittwochabend mit 0,3 Prozent auf 79,20 Euro leicht im Plus (Schlusskurs, 21.12.2022). Im heutigen Handel kann die Aktie bis zum Mittag um 1,6 Prozent auf 80,40 Euro zulegen (12:28 Uhr, 22.12.2022, Börse Stuttgart). Gegenüber dem Kurs zum Jahresanfang ergibt sich damit ein Minus von etwa 20 Prozent.
© IWR, 2025
Job: enersis europe GmbH sucht (Senior) Sales Consultant (gn) SMA bietet neue Mittelspannungslösung: SMA Solar erweitert Portfolio für Batteriespeicher und PV-Kraftwerke
Wpd geht neue Wege: Wpd nimmt in Sachsen 53 MWp-Solarpark an hybridem Umspannwerk in Betrieb
Ørsted-Joint-Venture sichert sich Projektrechte in Irland: Ørsted und ESB erhalten Zuschlag für irischen 900 MW-Offshore-Windpark
Solaredge setzt Akzente im Energiemarkt: Solaredge startet stark im deutschen Markt für gewerbliche Speicher - Aktie im RENIXX-Ranking 2025 aktuell auf Platz?2
Neun der zehn größten Polysilizium-Hersteller stammen aus China: Wacker bleibt einziger westlicher Polysilizium-Produzent
Das könnte Sie auch noch interessieren
Klimawandel: Klimaerwärmung gab es schon mal, aber kein 7 Mrd. Menschen
Aktuelle Jobs im Bereich Wirtschaftswissenschaften
Ausbau Windenergie in Deutschland
22.12.2022



