Schutz kritischer Infrastrukturen: Verteidigungsministerium tritt Kuratorium der Stiftung Offshore-Windenergie bei

Berlin, Hamburg – Während die maritimen (Energie-)Infrastrukturen mehr und mehr an systemischer Bedeutung gewinnen, nimmt mit der steigenden Zahl hybrider Angriffe durch staatliche sowie nicht-staatliche Akteure auch die Notwendigkeit zum Schutz dieser kritischen Infrastrukturen zu.
So gab es in der jüngeren Vergangenheit diverse Anschläge auf oder vermutete Sabotageakte an maritimen (Energie-)Infrastrukturen, bspw. die Nord-Stream-Pipelines im September 2022, Balticconnector im Oktober 2023, Glasfaserkabel im November 2024 oder Unterseestromkabel im Dezember 2024.
In diesem Kontext rückt auch die Offshore-Windenergie in den Fokus. Unmittelbare Anschläge auf die Offshore-Wind-Infrastruktur in Nord- und Ostsee hat es bisher nicht gegeben, jedoch kann laut Stiftung Offshore-Windenergie nach den Recherchen verschiedener Teams von Investigativ-Journalisten (zuletzt „Russian Spy Ships“) davon ausgegangen werden, dass mit Militärtechnik ausgestattete, als zivile Schiffe getarnte russische Marineeinheiten seit Jahren gezielt Informationen über Offshore-Windparks, Pipelines sowie Strom- und Netzwerkkabel sammeln. Auch hat es Vorfälle unerlaubter Einfahrten solcher Schiffe in die Sicherheitszonen von Offshore-Windparks in verschiedenen Ländern wie Deutschland, Dänemark und den Niederlanden gegeben.
In diesem herausfordernden Umfeld ist das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) jetzt dem Kuratorium der Stiftung Offshore-Windenergie beigetreten. „Die Aufnahme in das Kuratorium der Stiftung Offshore-Windenergie wird die Vernetzung und den strukturierten Austausch zu Sicherheitsfragen zwischen der Offshore-Branche, den Betreibern und den Ressorts weiter fördern. Entsprechend freuen wir uns über den erfolgreichen Beitritt und darauf, die ausgezeichnete bisherige Zusammenarbeit mit der Stiftung auf diesem institutionalisierten Weg fortzusetzen,“ so Ministerialrat Michael Kniepen, der das Verteidigungsministerium zukünftig im Stiftungskuratorium vertreten wird.
Der Beitritt des BMVg unterstreicht aus Sicht der Stiftung die massiv gestiegene Bedeutung von Fragen der maritimen Sicherheit und zum Schutz der kritischen maritimen Energieinfrastruktur sowie die Notwendigkeit der verstärkten Kooperation zwischen Privatwirtschaft, Militär und Sicherheitsbehörden, um diesen Schutz zu gewährleisten.
„Die sektorübergreifende Vernetzung relevanter Akteure bei Themen von essenzieller Bedeutung für die Offshore-Windenergie ist eine Kernaufgabe unserer Stiftung. Bei kaum einem Thema ist diese Vernetzung aktuell wichtiger als beim Schutz der kritischen maritimen Energieinfrastruktur“, stellt Karina Würtz, Geschäftsführerin der Stiftung Offshore-Windenergie, fest. „Nur eine intensivierte Zusammenarbeit und ein zielgerichteter Informationsaustausch zwischen Sicherheits- und Wirtschaftskreisen werden bei den herausfordernden Bedingungen auf dem Meer sowie komplexen Zuständigkeiten und Akteurskonstellationen zu effektiven Maßnahmen führen“, so Würtz weiter.
© IWR, 2025
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