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Stromlieferung: Evonik und EnBW schließen Langfrist-PPA für Offshore-Windpark „He Dreiht“

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Karlsruhe / Essen - Das Spezialchemieunternehmen Evonik möchte seine direkten und indirekten CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 deutlich reduzieren und hat vor diesem Hintergrund mit dem Energieversorger EnBW einen langfristigen Stromabnahmevertrag für den 900 Megawatt (MW) Offshore-Windpark „He Dreiht“ abgeschlossen.

Über das Power-Purchase-Agreement (PPA) mit EnBW bezieht Evonik künftig über einen Zeitraum von 15 Jahren Strom aus einem Leistungsanteil von 100 MW aus dem neuen Windpark in der deutschen Nordsee. Allein dadurch kann der Konzern nach eigenen Angaben ab 2026 rund ein Viertel seines Strombedarfs in Europa mithilfe erneuerbarer Energie abdecken. Schwankungen in der Windstrom-Einspeisung, die der konstant benötigten Versorgung in der Chemieproduktion gegenüberstehen, will Evonik über ein eigenes Bilanzkreismanagement ausgleichen.

„Gemeinsam mit EnBW beschleunigen wir die Umsetzung unserer ambitionierten Nachhaltigkeitsstrategie. Wir werden unabhängiger von fossilen Energieträgern und deren Preisschwankungen. Sonnenklar ist: Je weniger fossile und je mehr grüne Energie wir einsetzen, desto besser werden die Zukunftschancen für unsere deutschen und europäischen Standorte“, so Evonik-Vorstandschef Christian Kullmann.

Der Stromliefervertrag soll erst der Anfang sein, denn Evonik plant weitere Grünstrom-Lieferverträge, um den Ökostrom-Anteil weiter zu steigern und die CO2-Emissionen zu reduzieren. Als Ziel hat der Konzern jüngst ausgegeben, die Scope-1- und Scope-2-Emissionen bis 2030 von aktuell 6,5 Millionen Tonnen auf 4,9 Millionen Tonnen zu senken. Etwa ein Drittel dieser Netto-Reduktion soll durch den Einsatz von erneuerbaren Energiequellen realisiert werden.

Der Windpark „He Dreiht“ wird etwa 90 Kilometer nordwestlich von Borkum und rund 110 Kilometer westlich von Helgoland errichtet und soll Ende 2025 in Betrieb gehen. EnBW sicherte sich 2017 in der ersten Offshore-Ausschreibung in Deutschland mit einem Null-Cent-Gebot den Zuschlag und leitete damit einen neuen Trend auf dem Offshore-Markt ein.

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04.11.2022