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Versorgungssicherheit: KfW, Gasunie und RWE unterzeichnen MoU zum Bau von LNG Terminal in Brunbsüttel

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Berlin - Um die Abhängigkeit von russischem Erdgas zu reduzieren, plant die Bundesregierung die Nutzung von Flüssigerdgas (LNG) als Übergangslösung. In Wilhelmshaven und Brunsbüttel sollen zwei LNG-Terminals für den Import von Flüssigerdgas gebaut werden.

Das LNG Terminal in Brunsbüttel wird gemeinsam von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW, im Auftrag der deutschen Bundesregierung), Gasunie (zu 100 Prozent in niederländischem Staatsbesitz) und RWE geplant. Ein entsprechendes Memorandum of Understanding (MoU) zur gemeinsamen Errichtung des Terminals haben die drei Partner jetzt unterzeichnet. Die KfW wird über eine finanzielle Einlage für die Bundesregierung einen Anteil von 50 Prozent am LNG-Terminal übernehmen. Betreiberin des LNG-Terminals wird Gasunie. Die Projektpartner arbeiten daran, das Projekt unter Beachtung aller genehmigungs- und beihilferechtlichen Vorgaben so zügig wie möglich umzusetzen.

Das Terminal mit einer jährlichen Regasifizierungskapazität von 8 Mrd. m3 wird eine direkte Möglichkeit, Erdgas für den deutschen Markt aus Regionen zu beziehen, die durch Gasleitungen nicht zu erreichen sind. Das Terminal soll damit die Versorgungssicherheit erhöhen und zu mehr Unabhängigkeit von leitungsgebundenen Erdgasimporten in Nordwesteuropa beitragen. Perspektivisch ist vorgesehen, das Terminal für den Import von grünen Wasserstoffderivaten wie Ammoniak umzurüsten.

„Es ist völlig klar, dass wir die Energieversorgung klimaneutral machen müssen, den Gasverbrauch konsequent senken müssen und den Ausbau der Erneuerbaren und die Produktion von Wasserstoff mit Hochdruck vorantreiben. Aber wir brauchen für den Übergang Gas“, so Wirtschafts- und Klimaschutz-Minister Robert Habeck über das Projekt. Dabei sei es notwendig, die Abhängigkeit von russischen Importen schnellstens zu verringern. Spätestens der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine mache dies zwingend.

Gleichzeitig werde die Umstellung auf grünen Wasserstoff bzw. Wasserstoffderivate von Anfang an mitgeplant. Das betreffe auch den Bau der Wasserstoff-Infrastruktur. „So stellen wir die Zeichen auf Klimaneutralität und gestalten den Übergang“, so Habeck weiter.

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07.03.2022