Volle Gasspeicher: Gaspreis fällt wieder auf das niedrige Preisniveau der letzten 10 Jahre
© Fotolia/AdobeMünster - Der rasante Preisverfall auf dem Gasmarkt setzt sich unvermindert fort, gleichzeitig steigt der Füllstand der Gasspeicher in Deutschland schon jetzt kräftig an. So fiel der Gaspreis für den aktuellen Frontmonat Juni 2023 am TTF-Hub heute (30.05.2023) im Tief auf 23,50 Euro/ MWh (2,35 ct/kWh) und erreicht damit wieder das durchschnittliche russische Pipelinegas-Preisniveau der letzten 10 Jahren. Im August 2022 mussten wegen des Ausfalls der russischen Gaspipeline Nordstream 1 und der Gaslieferkürzungen kurzzeitig noch über 350 Euro/MWh (35 ct/kWh) und damit extreme Rekordpreise an der Börse bezahlt werden.
Doch mittlerweile ist der Wechsel von russischem Pipeline-Gas auf international verfügbares LNG-Gas abgeschlossen. Mit den neuen LNG-Terminals verfügt Deutschland auf dem Weltmarkt über mehr Flexibilität bei der Lieferantenwahl und erhält erstmals grundsätzlich die Option, neben Erdgas auch grünen Wasserstoff über die deutschen LNG-Terminals zu importieren.
Parallel zu den sinkenden Gaspreisen steigen schon jetzt die Füllstände der deutschen Gasspeicher. Mit einem aktuellen Füllstand von 74,11 Prozent ist bereits Ende Mai 2023 die Marke von 75 Prozent in Sicht, ein Zwischenziel, dass von der Bundesregierung für den 01. September 2023 vorgegeben ist.
Die hohen Gaspreise haben in der jüngsten Vergangenheit wegen des Merit Order Prinzips zu kräftigen Strompreissteigerungen geführt. Mit dem rasanten Preisverfall bei Gas sinken auch die Strompreise wieder deutlich, allerdings kommt das bei den Endverbrauchern erst mit zeitlicher Verzögerung auch an.
© IWR, 2024
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30.05.2023