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Trotz Strompreise: Google investiert 5,5 Milliarden Euro in Deutschland - Erneuerbare Energien und Sovereign Cloud Hub stärken Standort

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Berlin/München – In der öffentlichen Debatte gelten vor allem hohe Strompreise wegen des Ausstiegs aus der Atomenergie und der Nutzung erneuerbarer Energien als Nachteil für die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland. Umso überraschender kommt die Investitions-Ankündigung von Google in Höhe von 5,5 Milliarden Euro bis 2029, u.a. wird ein KI-Rechenzentrum gebaut, das mit erneuerbaren Energien betrieben werden soll.

Google hat mit der Investitionsankündigung in Deutschland sein Engagement für Deutschland und Europa als Standort für digitale Innovation, KI und Cloud-Technologien unterstrichen. Neben Rechenzentren, Bürostandorten, Nachhaltigkeitsprojekten wird auch das erste europäische Sovereign Cloud Hub in München entstehen.

Neue Rechenzentren und KI-Infrastruktur in Dietzenbach und Hanau
Zentraler Bestandteil der Investitionen ist der Bau eines neuen Google-Rechenzentrums in Dietzenbach sowie die Erweiterung des bestehenden Hanau Campus. Beide Standorte stärken die Google-Cloud-Regionen in Deutschland und ermöglichen Unternehmen wie Mercedes-Benz und Koenig & Bauer, leistungsfähige KI-gestützte Cloud-Lösungen einzusetzen. Google Cloud bietet unter anderem Vertex AI mit Gemini-Modellen sowie Sovereign Cloud-Lösungen, die europäischen Datenschutz- und Compliance-Anforderungen entsprechen.

Google setzt in Deutschland auf erneuerbare Energien und Wärme-Rückgewinnung
Deutschland gilt in der öffentlichen Diskussion und Wahrnehmung wegen des Ausstiegs aus der Atomenergie oft als Standort mit zu hohen Strompreisen. Tatsächlich setzt Google gezielt auf den Ausbau der 24/7 Carbon-Free Energy (CFE)-Partnerschaft mit dem französischen Energiekonzern Engie. Engie unterstützt Google dabei, ein Portfolio erneuerbarer Energien in Deutschland aufzubauen, das den Strombedarf der Rechenzentren nachhaltig deckt. Die deutschen Google-Standorte werden voraussichtlich bis 2030 zu rund 85 Prozent mit CO2-freier Energie betrieben, was aktiv zur Energiewende beiträgt.

Darüber hinaus startet Google gemeinsam mit der Energieversorgung Offenbach (EVO) sein erstes Wärmerückgewinnungsprojekt in Deutschland. Dabei wird die Abwärme des Rechenzentrums in Dietzenbach in das lokale Fernwärmenetz eingespeist und versorgt über 2.000 Haushalte mit Wärme.

Engagement für Wasser, Natur und Bildung
Neben Infrastruktur und Energie engagiert sich Google für Naturschutz und digitale Bildung. In Hessen unterstützt das Unternehmen die NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe bei der Renaturierung des Büttelborner Bruchwiesen-Moorgebiets. Darüber hinaus werden bestehende digitale Skilling-Programme in Zusammenarbeit mit Partnern wie der Kathinka-Platzhoff-Stiftung, der Martin-Luther-Stiftung Hanau und der Kaufmännischen Schule Hanau ausgebaut.

Büroerweiterungen in München, Frankfurt und Berlin
Google investiert auch in seine Bürostandorte: In München wird das historische Arnulfpost-Gebäude revitalisiert und bis Ende 2026 zu einem modernen Entwicklungszentrum mit 30.000 Quadratmetern Bürofläche für bis zu 2.000 Mitarbeitende umgebaut. In Frankfurt wurden zusätzliche Flächen im Global Tower bezogen, inklusive eines TechTalk-Raums für 100 Gäste. Auch der Berliner Standort wird erweitert und um neue Besprechungs- und Demoräume an der Spree ergänzt.

Google eröffnet ersten europäischen Sovereign Cloud Hub in München
Zeitgleich wurde in München das erste Sovereign Cloud Hub Europas eröffnet. Das Zentrum bietet Unternehmen, Behörden und Partnern die Möglichkeit, die Sovereign Cloud-Lösungen von Google praxisnah zu erleben – inklusive Schulungen, Proof-of-Concept-Projekte und Kooperationen mit regionalen Partnern wie T-Systems und der Schwarz-Gruppe.

"Der Schlüssel zur Entfaltung der Zukunft Europas liegt in der KI", sagte Marianne Janik, Vice President, EMEA North, Google Cloud. "Das Sovereign Cloud Hub wird unseren europäischen Kunden und Partnern eine einzigartige Umgebung bieten, um unsere branchenführenden souveränen Cloud- und KI-Lösungen zu erleben, sich weiterzubilden und fortschrittliche Prototypen zu entwickeln, während gleichzeitig sichergestellt wird, dass alle regulatorischen Anforderungen erfüllt werden."

© IWR, 2025


13.11.2025

 



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