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Norwegischer Ölkonzern fordert zusätzliche Klimaschutz-Bemühungen

Stavanger, Norwegen / Berlin – Der norwegische Erdöl- und Erdgas-Produzent Statoil hat festgestellt, dass die Ziele des Pariser Klimaabkommens nur erreicht werden können, wenn zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden. Zwar sieht Statoil den Bedarf für "beträchtliche Mengen erneuerbarer Energien", doch der Konzern zeichnet auch für das eigene Kern-Geschäftsfeld gute Perspektiven.

In der jährlichen Veröffentlichung von Statoils "Energy Perspectives" wird nämlich auch erklärt, dass hohe Investitionen in der Erdöl- und Erdgasproduktion notwendig seien, um die abnehmende Förderung aus bestehenden Feldern zu kompensieren. Weiteres Fazit des Berichts: Ohne einen starken Rückgang der Kohlenutzung ist ein Erreichen der Klimaziele unmöglich.

Statoil: Globale Nachfrage nach Öl und Gas sinkt bis 2040 nur leicht

Statoils Chefvolkswirt Eirik Wærness erklärte: "Um die Klimaziele von Paris zu erreichen, benötigen wir schnelle Veränderungen im Stromsektor und beim privaten Straßenverkehr. Zusätzlich sind erhebliche Steigerungen der Energieeffizienz in allen Sektoren notwendig."

Wærness legt aber auch den Grundstein für die Zukunft des Statoil-eigenen Geschäfts. Sogar bei einem starken Ausbau der erneuerbaren Energien werde die Nachfrage nach Öl und Gas bis zum Jahr 2040 nur leicht abnehmen. Um die sinkende Produktion aus bestehenden Feldern auszugleichen, würden erhebliche Investitionen in neue Produktionskapazitäten nötig, so Volkswirt Wærness.

Kohleverbrauch wichtigster Einflussfaktor für weltweite CO2-Emissionen

Statoils Energy Perspectives 2016 zeigen, wie sich die Weltwirtschaft, internationale Energiemärkte und die Treibhausgasemissionen bis 2040 entwickeln könnten. Dafür wurden drei mögliche Szenarien entwickelt: "Reform", "Renewal" und "Rivalry". In den Szenarien wird deutlich, dass die Entwicklung des Kohleverbrauchs der wichtigste Einflussfaktor für die weltweiten CO2-Emissionen ist. Nur bei einem deutlichen Rückgang der Kohlenutzung ist ein Erreichen der Klimaziele möglich.

Die in den Energy Perspectives beschriebenen globalen Entwicklungen lassen Rückschlüsse für Deutschland und die Energiewende zu. "Was global gilt, gilt auch für Deutschland: Ein Erreichen der Klimaziele ist nur möglich, wenn der Einsatz von Kohle in der Stromerzeugung deutlich zurückgeht", sagte Jan Karl Karlsen, Vice-President und Leiter des Berliner Büros von Statoil.
Der Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung biete die Chance, die Potentiale von Erdgas als kostengünstiges Mittel zum Klimaschutz aufzugreifen, insbesondere in den Sektoren Strom, Wärme und Transport, so Karlsen weiter.

Statoil investiert in Ostsee-Windpark Arkona

Statoil, zu zwei Dritteln in norwegischem Staatsbesitz und Arbeitgeber von weltweit rund 22.000 Mitarbeitern, will zum Gelingen der Energiewende und dem Erreichen der Klimaziele beitragen. Das Unternehmen ist Deutschlands zweitgrößter Gaslieferant und investiert zunehmend auch in erneuerbare Energien. Unter anderem beteiligt sich der norwegische Staatskonzern zusammen mit E.ON an der Errichtung des Offshore-Windparks Arkona vor Rügen.

© IWR, 2016

10.06.2016

 



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