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E.ON hadert mit den Altlasten und blickt nach vorn

Essen – Der Energiekonzern E.ON hat die Zahlen für das erste Halbjahr 2016 vorgelegt. Während konzernweit ein bilanzieller Verlust von 3 Mrd. Euro anfällt, sieht sich E.ON in seinem operativen Kerngeschäft gut aufgestellt. Investoren sind dennoch enttäuscht, die Aktie fällt am Vormittag um mehr als 6 Prozent.

Der Essener Energiekonzern E.ON hat im ersten Halbjahr 2016 einen Fehlbetrag von 3,0 Mrd. Euro erwirtschaftet. Im ersten Halbjahr 2015 stand noch ein Gewinn von 1,3 Mrd. Euro zu Buche. Gründe dafür seien Sondereffekte, so E.ON.

Wertberichtigungen und Rückstellungen verhageln E.ON-Konzernergebnis

E.ON hatte zu Jahresbeginn die konventionellen Kraftwerkssparte in die neue Gesellschaft Uniper ausgegründet. Hier fallen nun Wertberichtigungen von 2,9 Mrd. Euro an sowie Drohverlustrückstellungen von 0,9 Mrd. Euro. Hintergrund für die Verluste ist ein Abschlag auf die Asset-Bewertung der Kraftwerke wegen des Uniper-Börsengangs. Weil weitere Kursabschläge auf die Uniper-Aktie mit Verlusten für E.ON nicht ausgeschlossen werden können, wurden Rückstellungen für Drohverluste gebildet.
Diese im Zusammenhang mit dem Uniper-Börsengang vorgenommenen Wertberichtigungen überlagern die operativen Gewinne und sind für den konzernweiten Verlust maßgeblich. Im operativen Geschäft sinkt der bereinigte Gewinn (EBIT) um sechs Prozent auf 2,001 Mrd. Euro (1. HJ 2015: 2,122 Mrd. Euro). E.ON sieht sich trotz der Verluste auf einem guten Weg. Die Prognose für das Gesamtjahr 2016 wird mit einem Gewinn (EBIT) von 2,7 bis 3,1 Mrd. Euro bestätigt. Auch erwartet der Konzern für das Gesamtjahr wieder einen Konzernüberschuss von 0,6 bis 1,0 Mrd. Euro.

„Uniper“-EBIT sinkt um 32 Prozent

Mit der Gründung von Uniper unterscheidet E.ON nun zwischen seinem Kerngeschäft, der Neu-E.ON (Energienetze, Kundenlösungen, Erneuerbare Energien) und dem Nicht-Kerngeschäft (im Wesentlichen Uniper). Während der Gewinn (EBIT) im Kerngeschäft um 15 Prozent auf 1,689 Mrd. Euro steigt (1. HJ 2015: 1,465 Mrd. Euro), sinkt er im Nicht-Kerngeschäft um 32 Prozent auf 0,283 Mrd. Euro (1. HJ 2015: 0,414 Mrd. Euro).

E.ON will Uniper im September 2016 an die Börse bringen. Die E.ON-Aktionäre haben am 8. Juni auf der Hauptversammlung mit rund 99,7 Prozent der Abspaltung einer Mehrheitsbeteiligung an der Uniper in Höhe von 53,35 Prozent zugestimmt. „Der Börsennotierung von Uniper im September und damit dem erfolgreichen Abschluss der Abspaltung steht aus heutiger Sicht nichts mehr im Weg“, kommentiert CEO Johannes Teyssen die Entwicklung.

E.ON-Aktie knickt ein

Die E.ON-Aktie gab mit der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen um über fünf Prozent auf einen Tiefststand von 8,76 Euro nach. Aktuell notieren die Anteilsscheine mit -6,0 Prozent bei 8,86 Euro (Stand: 12:20 Uhr, Börse Stuttgart).

© IWR, 2016

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