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EEG Konto weist auch im Sommer einen Milliarden-Überschuss auf

Münster – Auch im Juli 2016 weist das EEG-Konto weiterhin einen Milliarden-Überschuss auf. Zwar ist der Überschuss saisonal bedingt gesunken, das Minus fällt jedoch im Juli gegenüber dem Vormonat Juni deutlich geringer aus.

Die vier Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW führen jeweils ein Konto mit Einzahlungen der Stromkunden sowie den Verkaufserlösen des EEG-Stroms an der Börse und den Auszahlungen an die Betreiber von EEG-Anlagen. Die Daten werden monatlich als gemeinsame Aufstellung veröffentlicht.

EEG-Konto steht mit 3,4 Milliarden Euro im Plus

Der Überschuss auf dem EEG-Umlagekonto ist im Juli 2016 um rd. 280 Mio. Euro auf 3,40 Mrd. Euro gesunken. Im Vormonat Juni 2016 schmolz der Kontostand noch um 644 Mio. Euro. Ausgehend vom typischen Jahresgang dürfte der monatliche Saldo von Einnahmen und Ausgaben nach dem EEG im Herbst 2016 wieder zunehmen. Grund für diesen typischen Jahresverlauf ist die sehr hohe Solarstromproduktion in den Sommermonaten, die mit vergleichsweise hohen EEG-Vergütungszahlungen verbunden ist.

Die Einnahmen nach dem EEG sind im Juli 2016 mit 1,99 Mrd. Euro weitgehend unverändert geblieben (Juni 2016: 2,02 Mrd. Euro), während die Ausgaben im Juli auf 2,28 Mrd. Euro angestiegen sind (Juni 2016: 2,67 Mrd. Euro). Unter die Ausgaben fallen vor allem die Vergütungs-Zahlungen an die Betreiber von EEG-Erzeugungsanlagen. Zu den Einnahmen des EEG-Umlagekontos zählen insbesondere die Einzahlung der EEG-Umlage durch die Stromkunden sowie die Vermarktungserlöse des EEG-Stroms an der Strombörse.

Geringer Börsenpreis für Strom - niedrige Strompreise für die Industrie

Die Vermarktungserlöse für den EEG-Strom sind in den letzten Jahren wegen der niedrigen Börsenstrompreise kontinuierlich gesunken. Grund dafür ist der Zwang, dass der EEG-Strom an der Börse verkauft werden muss. Die Stadtwerke und andere Stromvertriebe müssen den EEG-Strom allerdings nicht einkaufen, dürfen in ihrem Strom-Mix aber dennoch einen EEG-Ökostromanteil von über 30 Prozent ausweisen. Es reicht aus, dass die Stromverbraucher die EEG-Umlage zahlen, es kommt nicht darauf an, dass der EEG-Strom auch tatsächlich geliefert und dies nachgewiesen wird. So kommt es zu gewaltigen Strom-Exportüberschüssen. Im Jahr 2015 wurde mit rd. 52 Mrd. Kilowattstunden (kWh) ein ein neuer Rekord-Exportüberschuss markiert. Das entspricht rd. 8 Prozent der deutschen Bruttostromerzeugung des Jahres 2015.

© IWR, 2016

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