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Stadtwerke bremsen Planung für Pumpspeicher-Kraftwerk

Niederheimbach/Trechtingshausen – Die Mainzer Stadtwerke haben den Bau des neuen Pumpspeicherkraftwerkes Heimbach zwei Gänge zurückgeschaltet. Zwar wollen die Mainzer das Projekt noch nicht aufgeben, doch zunächst müssten sich die politischen Rahmenbedingungen ändern.

In die Planungen des Pumpspeicherwerks PSW Heimbach, knapp vierzig Kilometer westlich von Mainz, haben die Mainzer Stadtwerke bereits mehrere Millionen investiert. Dennoch bremst das Unternehmen die weitere Planung nun deutlich aus. Es fehle die wirtschaftliche Perspektive.

Mainzer Stadtwerke: Weitere Projektplanung deutlich verlangsamt

Auf dem Franzosenkopf bei Bingen, etwa 40km westlich von Mainz, plant die Stadtwerke Mainz AG das Pumpspeicherwerk PSW Heimbach. Wie das Unternehmen nun den betroffenen Gemeinden mitteilte wird sich die weitere Planung des Projektes deutlich verlangsamen. Als Grund hierfür nennen die Stadtwerke vor allem die schlechten politischen Rahmenbedingungen. Diese würden einen wirtschaftlichen Betrieb nicht möglich machen.

Energiebranche wartet auf politische Unterstützung

Die Mainzer Stadtwerke sehen sich in ihrer Entscheidung für eine abwartende Projektplanung in guter Gesellschaft. Auch andere Investoren von Pumpspeicherprojekten wie die Stadtwerke Trier oder der Stadtwerkeverbund Trianel hätten ähnliche Entscheidungen getroffen. „Die gesamte Energiebranche übt sich zurzeit in Zurückhaltung und wartet ab, wie sich die politische Landschaft in dieser Hinsicht weiter entwickelt“, so Detlev Höhne, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Mainz.

Von der Bundesregierung gäbe es zudem keine Signale, die eine wesentliche Verbesserung der Rahmenbedingungen vor der Bundeswahl erwarten ließen, bilanziert Höhne. Einzig ein aktueller Antrag im Bundesrat zur Unterstützung von Pumpspeicherprojekten und gleichgerichtete Initiativen machten der Branche Hoffnung. Stadtwerke-Chef Höhne bedauert diese fehlende politische Unterstützung und betont Pumpspeicherwerke seinen nicht nur zwingend nötig für die Energiewende, sondern auch die öffentliche Resonanz und der Dialog mit Umweltverbänden für das Projekt laufe sehr positiv.

Projekt noch nicht aufgegeben

Um den aktuell schlechten politischen Rahmenbedingungen gerecht zu werden habe man sich entschlossen die nächsten kostenintensiven Schritte des PSW Heimbach zunächst zurückzustellen. Die dafür nötige zweistellige Millionen-Investition sei nur dann möglich, wenn die Wirtschaftlichkeit des Projektes sichergestellt wäre, erläutert der Stadtwerke-Chef. Die bereits laufenden Voruntersuchungen für das Planfeststellungsverfahren, sowie einzelne geologische Untersuchungen sollen werden aber fortgeführt um die Voraussetzungen für die Umsetzung des Projektes bereits so weit wie möglich zu schaffen.

Die Verzögerung bedeutet also nicht das Ende des Projektes, in das die Stadtwerke nach eigenen Angaben bislang bereits etwa drei Mio. Euro investiert haben. „Wir halten das PSW-Projekt in Niederheimbach und Trechtingshausen für ein sinnvolles Projekt und wollen es daher auch nicht aufgeben“, so Höhne.

© IWR, 2017




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