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Windenergie-Ausbau an Land bricht 2018 ein

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Berlin – Der Windenergieausbau an Land ist in Deutschland nach dem Rekordjahr 2017 im Jahr 2018 um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Eine Erholung des Marktes ist kurzfristig nicht zu erwarten. Die Branche fordert die Politik zum Handeln auf.

Der hohe Anteil an Windenergieanlagen, die ohne vorliegende Immissionsschutz-Genehmigung in den ersten Ausschreibungen einen Zuschlag erhalten haben, schleppende Genehmigungsverfahren sowie fehlende Rechtssicherheit von Genehmigungen belasten die Entwicklung der Windenergie an Land. Bundesverband Windenergie (BWE) und VDMA Power Systems fordern eine Anpassung der Rahmenbedingungen.

Installierte Onshore-Gesamtleistung nun bei fast 53.000 NW
Im Gesamtjahr 2018 ist der Brutto-Zubau von Windenergieanlagen (WEA) an Land in Deutschland stark zurückgegangen. Insgesamt wurden lediglich rd. 740 WEA mit einer Gesamtleistung von etwa 2.400 Megawatt (MW) neu installiert. Im Vergleich zum Rekordjahr 2017 entspricht das einem Rückgang von etwa 55 Prozent (2017: rd. 1.800 WEA, 5.330 MW). Das geht aus den Zahlen hervor, die von der Deutschen WindGuard im Auftrag des Bundesverbandes Windenergie (BWE) und VDMA Power Systems ermittelt wurden. BWE und VDMA hatten zur Jahresmitte 2018 noch einen Zubau von 3.300 MW erwartet. Insgesamt waren damit Ende 2018 über 29.000 WEA an Land mit einer Leistung von fast 53.000 am Netz.

Grund für den geringen Zubau ist der hohe Anteil der Zuschläge für Projekte ohne Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) in den Ausschreibungen im Jahr 2017, die bislang aber noch nicht realisiert wurden. Darüber hinaus konnten Übergangs-WEA mit einer Leistung von über 900 MW nicht fristgerecht ans Netz gehen.

Dies führen BWE und VDMA auf drei Ursachen zurück:

  1. Mittlerweile wird fast jede Genehmigung beklagt, eine erteilte Genehmigung schaffe somit inzwischen keine Rechtssicherheit mehr. Das verzögert die Umsetzung der Verfahren.
  2. Es bit Projekte, die aufgrund der stark degressiven EEG-Vergütung in eine Umgenehmigung gegangen sind, um sich für eine Teilnahme an den Ausschreibungen vorzubereiten.
  3. Darüber hinaus haben sich Projektträger erst nach dem Stichtag 28.02.2017 entschieden, nach dem Auslaufen der Übergangsfrist am 31.12.2018 doch an Ausschreibungen teilzunehmen.

Trübe Aussichten für 2019, Belebung ab 2021
Mit Blick auf den weiteren Ausbau der Windenergie an Land weisen die Verbände auf die schwachen Perspektiven hin, die sich aufgrund deutlich rückläufiger Genehmigungszahlen ergeben. Zudem besteht das Problem regionaler Verwerfungen. Besonders wenige Genehmigungen erfolgten in Bayern, Sachsen-Anhalt, dem Saarland und Schleswig-Holstein. Für 2019 wird daher nur ein Zubau von knapp 2.000 MW erwartet. Die im Energiesammelgesetz festgelegten Sonderausschreibungen werden erst ab 2021 zu einer Erholung beitragen.

Verbände fordern Verbesserungen der Rahmenbedingungen für Ausbau
Angesichts der schwachen Marktentwicklung mahnt der BWE einen Abbau des Genehmigungsstaus in den Ländern an und fordert eine Anpassung der Rahmenbedingungen für mehr Windenergiegenehmigungen. Um das politisch gesetzte Ziel 65 Prozent erneuerbare Energie bis 2030 zu erreichen und Investitionen in den Standort dauerhaft zu sichern, brauche die Industrie zudem ein verlässliches mittel- und langfristiges Zeit- und Mengengerüst. Für den weitere Entwicklung der Branche fordern die Verbände zudem, dass die Bestimmung, nur mit gemäß BImSchG genehmigten Projekten an den Ausschreibungen teilnehmen zu können, dauerhaft festgeschrieben wird.

Je früher ein Fortschritt auf dem nationalen Markt erzielt werden könne, desto mehr könne die internationale Bedeutung des deutschen Marktes und die Spitzenposition der deutschen Windindustrie aufrechterhalten werden. Des Weiteren fordern BWE und VDMA, eine enge Zusammenarbeit der Akzeptanz-Arbeitsgruppe der Koalition mit den Bundesländern.


© IWR, 2019


29.01.2019

 



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