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Windenergie-Luftnummer von NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart

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Düsseldorf – NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart (FDP) hat in einem Interview gegenüber dem Westdeutschen Rundfunk (WRD) zunächst mit der Aussage überrascht, die Windkraftmenge in NRW in den nächsten fünf Jahren verdoppeln zu wollen. Schon kurz danach rudert der Minister wieder kräftig zurück. Fragen bleiben.

Bislang ist die CDU/FDP-Landesregierung in NRW eher für eine kritische Haltung gegenüber der Windenergie bekannt. Seit der Amtsübernahme im Jahr 2017 wurden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, die die Nutzung der Windenergie in NRW ausbremsen. Umso mehr überraschte NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart dann in dieser Woche mit der Ankündigung, beim Ausbau der Windenergie den Turbo einschalten zu wollen.

Pinkwart: Windkraftmenge in den nächsten fünf Jahren verdoppeln
NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) hat in einem Interview am 25. März 2019 gegenüber dem WDR mit der Ankündigung einer Ökostrom-Offensive in Nordrhein-Westfalen überrascht. Insbesondere die Aussagen zur Windenergie erstaunten Befürworter und Gegner der Windenergie gleichermaßen. So sagte Pinkwart im Gespräch mit dem WDR, dass die Landesregierung die Gesamtmenge an Windkraft, die in den letzten Jahren aufgebaut worden ist, in den nächsten fünf Jahren noch einmal verdoppeln werde. Dabei ließ er allerdings offen, was unter der politisch-unspezifischen Aussage "Gesamtmenge an Windkraft" tatsächlich zu verstehen ist (Anlagenzahl, Leistung oder Strommenge). Auch die gewählte Formulierung des Bezugszeitraums "in den letzten Jahren" als Basiszeitraum für die angestrebte Verdoppelung lässt sich variabel interpretieren.

Schnelle Kehrtwende - nur "theoretisches Potenzial"?
Während nach der Veröffentlichung des Interviews in einer kontroversen Debatte über die Aussagen des Ministers diskutiert wurde, überraschte Pinkwart bereits am 25. März 2019 abends dann in einer Stellungnahme gegenüber dem WDR mit einer sehr eigenen Lesart seiner Aussagen. In dem Statement heißt es nach WDR-Angaben nunmehr, dass es in NRW „ein theoretisches Potenzial zur Verdoppelung der Kapazitäten in den kommenden Jahren“ gebe. Ein konkreter Zeitraum für die Verdoppelung ist damit schon wieder vom Tisch. In den Medien wird der Minister für seine wankelmütigen Aussagen scharf kritisiert, da dadurch einiges an Vertrauen in die professionelle Ernsthaftigkeit der Pläne der Landesregierung mit Blick auf die Energiewende verspielt wurde.

© IWR, 2019


29.03.2019

 



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