Österreich vollzieht Kohleausstieg
Mit der Einstellung des Kohlebetriebs im Fernheizkraftwerk Mellach ist der im regenerativen Aktienindex RENIXX World gelistete österreichische Energieversorger Verbund vollständig aus der Kohleverstromung ausgestiegen. Das letzte Kohlekraftwerk Österreichs produzierte seit der Inbetriebnahme im Jahr 1986 Strom und Wärme für die steirische Landeshauptstadt Graz und kann künftig bei Bedarf kurzzeitig mit dem Brennstoff Erdgas für die überregionale Stromnetzstützung eingesetzt werden. Am Standort sollen künftig neue Technologien wie die Hochtemperaturelektrolyse oder der Brennstoffzellenbetrieb getestet werden.
Letztes Kohlekraftwerk in Österreich geht nach 34 Jahren vom Netz
Mit dem Auslaufen des Wärmeliefervertrags nach Ende der Heizperiode hat der österreichische Energieversorger Verbund wie angekündigt den Kohlebetrieb im Fernheizkraftwerk Mellach (Steiermark) südlich von Graz dauerhaft eingestellt. Das Fernheizkraftwerk Mellach war nach Verbund-Angaben das letzte Kohlekraftwerk Österreichs, in dem Steinkohle für die Erzeugung von Strom und Wärme verfeuert wurde.
Die Kraftwerksanlage mit einer elektrischen Leistung von 240 Megawatt (MW) und einer thermischen Leistung von 230 MW wurde im Dezember 1986 in Betrieb genommen. Neben Strom wurde am Standort auch Fernwärme produziert, vor allem für den Großraum Graz. Das Kraftwerk erzeugte nach Verbund-Angaben in rd. 34 Betriebsjahren mehr als 30 Milliarden Kilowattstunden Strom sowie 20 Milliarden Kilowattstunden Fernwärme.
Ganz stillgelegt wird das Kraftwerk allerdings nicht. Verbund wird die Anlage als Reservekraftwerk für die Engpassvermeidung auf der Basis von Erdgas betriebsbereit halten. Das Kraftwerk kann somit bei Bedarf kurzzeitig zur überregionalen Stromnetzstützung abgerufen werden. In dieser Funktion steht auch das benachbarte Gaskombikraftwerk Mellach regelmäßig im Einsatz.
Mellach wird Teststandort für Energiesystem der Zukunft
Neben der Umrüstung des Kohlekraftwerks auf den bedarfsabhängigen Betrieb mit Erdgas soll der südlich von Graz gelegene und infrastrukturmäßig über Straße, Schiene und Stromnetz erschlossene Standort Mellach zu einem Innovations-Hub entwickelt werden. Im Rahmen des Forschungsprojektes Hotflex wurde am Standort eine Pilotanlage für Hochtemperaturelektrolyse und Brennstoffzellenbetrieb errichtet, bei der Strom in Wasserstoff umgewandelt wird. Auch großvolumige Batteriespeicher werden für den Einsatz als Pufferspeicher zum Beispiel bei Ultraschnellladestationen für die E-Mobilität am Standort getestet.
„Die Kohleverstromung in Österreich ist Geschichte. Die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien und Verbund wird auch in den kommenden Jahren einen bedeutenden Beitrag zum 100-Prozent-Ökostrom-Ziel leisten“, so Verbund CEO Wolfgang Anzengruber. Am Weg von Old zu New Economy bleibe Mellach ein wichtiger Standort, der ideale Voraussetzungen zur Entwicklung von Zukunftstechnologien biete, so Anzengruber weiter.
© IWR, 2020
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