Floating Offshore Projekt vor spanischer Küste nimmt Fahrt auf
Das Potenzial für Offshore Windkraftanlagen auf schwimmenden Plattformen ist gewaltig. RWE Renewables und Saitec Offshore Technologies wollen in einem EU-geförderten Projekt die SATH-Technologie testen.
Ferrovial als Lieferant für DemoSATH-Projekt ausgewählt
In dem Offshore-Projekt "DemoSATH“ testen Saitec und RWE eine schwimmende Plattform für Windenergieanlagen vor der baskischen Küste. Die SATH-Technologie (SATH = Swinging Around Twin Hull) basiert auf einem katamaran-ähnlichen Schwimmkörper aus modular vorgefertigten und anschließend verspannten Betonteilen. Der Schwimmkörper kann sich entsprechend der Wind- und Wellenrichtung um einen fixen Verankerungspunkt ausrichten. Jetzt haben die beiden Unternehmen der Auftrag für die Fertigung der Betonteile und Montage des Schwimmkörpers an Ferrovial vergeben, einem weltweit operierenden spanischen Bauunternehmen. Rund 14 Monate sind für die Fertigung und Montage der schwimmenden Plattform eingeplant. Die Vergabe des Auftrags ist zugleich der Startschuss für die Arbeiten im Hafen von Bilbao in Nordspanien, die im November 2020 aufgenommen werden.
2 MW Offshore Floating Testanlage – Betriebsstart 2022
Die Aufbauten sowie die 2-MW-Windturbine für den DemoSATH-Prototyp werden im Hafen von Bilbao montiert. Die Grundfläche der Konstruktion wird etwa 30 Meter breit und rund 64 Meter lang sein, teilte RWE mit. Die Plattform samt Turbine wird an ihren Ankerpunkt in einem Testfeld etwa 3 Kilometer vor der baskischen Atlantikküste geschleppt. Der Ozean ist an dieser Stelle rund 85 Meter tief. Im Meeresboden verankerte hybride Ankerleinen aus Ketten und Kunstfaserseilen werden die schwimmende Plattform auf Position halten. Die Anlage geht voraussichtlich Anfang 2022 in Betrieb.
Ziel des Projektes DemoSATH
Das Projekt SATH wird von der EU gefördert, die veranschlagten Projektkosten belaufen sich 15,5 Mio. Euro. Ziel des Projektes ist es, Daten zu sammeln und operative Erkenntnisse aus der Installation, dem Betrieb und der Wartung der Anlage zu gewinnen. Außerdem geht es den Partnern darum, neben Erkenntnissen über das Verhalten der Plattform auf hoher See auch Erfahrungen bei der Fertigung zu sammeln, die künftige Serienproduktionen ermöglichen. Die einzelnen Schwimmkörper können vorgefertigt und später montiert werden. Damit bietet das Saitec-Verfahren die Grundlage für eine industrielle Fertigung.
RWE will sich aber nicht alleine auf die SATH-Technologie festlegen. Um Designs künftiger Offshore-Windparks weltweit flexibel an die Gegebenheiten vor Ort anpassen zu können, testet RWE neben SATH noch weitere technologische Optionen für Floating-Offshore Windenergie, etwa vor der Küste Norwegens oder in den USA.
© IWR, 2020
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