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Financial Close für Rekord-Solarpark in Abu Dhabi

© Emirates Water and Electricity Company (EWEC)© Emirates Water and Electricity Company (EWEC)

Shanghai, China - Das Konsortium um EDF Renewables und Jinko Power hat mit dem Financial Close einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zum Baubeginn des PV-Großprojektes Al Dhafra in Abu Dhabi erreicht. Das Projekt zählt zu den größten Solarparks weltweit.

Das Upscaling der weltweit größten Solarprojekte schreitet in rasantem Tempo voran. Zählten vor kurzem noch Photovoltaik-Projekte mit einer Gesamtkapazität von einigen 100 Megawatt (MW) zu den weltweit größten Solarparks, so legen aktuelle Solarprojekte in Indien und China sowie das Al Dhafra Projekt in Abu Dhabi die Messlatte schon deutlich höher an.

Financial Close für Al Dhafra PV-Projekt schafft Voraussetzungen für Baubeginn
Ein von der Abu Dhabi National Energy Company (TAQA) und Masdar geführtes Konsortium mit den Partnern EDF und Jinkopower meldet kurz vor Jahresende das Financial Closing für das 2.000 MW (2 GW) Solarprojekt Al Dhafra in der Region Al Dhafra in Abu Dhabi. Die rund 1 Mrd. USD schwere Transaktion wurde über eine Projektfinanzierung mit BNP Paribas als Bookrunner zusammen mit Bank of China, Crédit Agricole, HSBC, MUFG, Sumitomo Mitsui Banking Corporation und Standard Chartered als Mandated Lead Arranger finanziert. Der Abschluss der Finanzierung ist Voraussetzung für den Baubeginn des Mega-Projektes.

Das Al Dhafra Solarprojekt wird nach Angaben von EDF und Jinko das erste PV-Kraftwerk dieser Größenordnung sein, bei dem bifaciale Module zum Einsatz kommen, die das Licht auf beiden Seiten der Module nutzen und somit einen höheren Energieertrag erzielen. Die Anlage wird sich über eine Fläche von etwa 20 Quadratkilometer erstrecken und aus mehr als 4 Millionen PV-Modulen bestehen. Das Solarkraftwerk soll den ersten Strom im ersten Halbjahr 2022 erzeugen und in der zweiten Jahreshälfte die volle Produktion aufnehmen.

EDF Renewables und Jinko Power halten jeweils 20 Prozent der Anteile, die restlichen 60 Prozent sind im Besitz von TAQA und Masdar. Die vier Partner hatten zuvor am 23. Juli 2020 einen langfristigen Stromabnahmevertrag (PPA) mit einer Laufzeit von 30 Jahren mit der Emirates Water and Electricity Company (EWEC) für einen Tarif von 4,97 AED Fils / kWh (= 1,35 USD-Cent / kWh bzw. 1,15 Eurocent / kWh) unterzeichnet.

2.000 MW Solarparks werden Standard - Mega-Solarprojekt in Australien geplant
Das Al Dhafra-Projekt in Abu Dhabi gehört zu einer Reihe von Solarprojekten, die derzeit weltweit gebaut bzw. geplant werden und eine Kapazität von etwa 2.000 MW aufweisen. In Indien hat mit Fertigstellung eines 300 MW-Teilprojektes im Frühjahr diesen Jahres (2020) der Solarpark Bhadla im Norden des Landes an der Grenze zu Pakistan bereits eine Kapazität von 2.245 MW erreicht. Das Gesamtprojekt besteht aus den vier Solarparks Bhadla I bis IV (65 MW, 680 MW, 1.000 MW und 500 MW). Der gesamte Solarparkkomplex erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 14.000 Hektar und befindet sich im Ort Bhadla im Distrikt Jodhpur im nordindischen Bundesstaat Rajasthan. In China hat im September (2020) das zu den weltweit führenden Anbietern von Wechselrichtern für PV-Anlagen zählende chinesische Unternehmen Sungrow in der Provinz Qinghai im Nordosten des tibetischen Hochlandes einen riesigen Solarpark mit einer Leistung von 2.200 MW ans Netz angeschlossen. Der Solarpark in Qinghai ist mit einem 203 MWh-Solarspeicher gekoppelt und an eine 800-kV-Ultrahochspannungsleitung angeschlossen, über die der Strom vom Westen Chinas in den dicht besiedelten Osten des Landes transportiert werden soll.

Derweil laufen in Australien die Planungen für ein Solarprojekt, das die bisherigen Mega-Solarkraftwerke in den Schatten stellen dürfte. Im Norden von Australien entwickelt der Projektier Sun Cable derzeit mit dem Solarvorhaben Australia-Asean Power Link (AAPL) einen riesigen PV-Park. Das AAPL-Projekt wird den mit 10.000 MW größten Solarpark der Welt, die mit einer Kapazität von 30 GWh weltweit größte Batterie und ein 4.500 km langes Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungssystem (HGÜ) umfassen, das von der Solar-/Speicheranlage nach Darwin über Singapur und schließlich nach Indonesien verlaufen soll.

© IWR, 2020


30.12.2020

 



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