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Rahmenbedingungen für Windausbau in Europa verbessern sich 2023 - EU-Ausbauziel 2030 wird greifbar

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Brüssel, Belgien - Der europäische Windenergieverband Wind Europe hat die Bilanz für die Entwicklung des Windenergiemarktes in Europa im Jahr 2023 vorgelegt. Der Verband sieht die Branche auf einem guten Weg. Um das Ausbauziel der EU zu erreichen, müssen aber noch einige Herausforderungen bewältigt werden.

Im Jahr 2023 wurden in Europa brutto Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 18.300 MW (18,3 GW) neu errichtet. Davon entfallen rund 16.200 MW (16,2 GW) auf die Länder der Europäischen Union. Der Schwerpunkt in der EU liegt 2023 auf Windenergieanlagen an Onshore-Standorten. Und mehr als 1.000 MW (1 GW) wurde im Zuge des Repowering von alten Bestandsanlagen errichtet.

Deutschland 2023 im europäischen Ausbauranking führend
Innerhalb von Europa führt Deutschland 2023 mit einer neu in Betrieb genommenen Windenergiekapazität von rund 3.850 MW das Ranking an. Auf Rang zwei und drei liegen die Niederlande (2.400 MW) und Schweden (2.000 MW), vor Frankreich (1.800 MW) und UK (1.400 MW) auf Platz vier und fünf. Danach folgen Finnland (1.300 MW) und Polen (1.200 MW). Mit einer Leistung von rund 14.500 MW entfallen etwa 79 Prozent der 2023 in Europa neu errichteten Windenergiekapazitäten auf Onshore-Projekte. Etwa 3.800 MW wurden auf See errichtet, davon rund 2.900 MW in EU-Ländern. Europa verfügt nun über eine kumulierte Windenergiekapazität von 272.000 MW (272 GW), davon 238.000 MW an Onshore Standorten und 34 GW offshore. In der EU 27 sind rund 220.000 MW (220 GW) installiert, 201.000 MW (201 GW) onshore und 19.000 MW (19 GW) offshore.

Genehmigungen ziehen an - wirtschaftliche Rahmenbedingungen verbessern sich
Neben dem Ausbau der Windenergie, der vorangebracht wurde, haben sich 2023 nach Einschätzung von Wind Europe auch die für den weiteren Ausbau der Windenergie und zur Erreichung der europäischen Ausbauziele entscheidenden Rahmenbedingungenverbessert.

Unter anderem im Bereich der Genehmigungen. So wurden in Europa 2023 deutlich mehr Genehmigungen für neue Onshore-Windparks erteilt als in den Vorjahren. Dies sei zum großen Teil den neuen EU-Vorschriften für die Genehmigung erneuerbarer Energien zu verdanken. Deutschland und Spanien hätten 70 Prozent mehr Onshore-Windkraftanlagen als 2022 genehmigt. Frankreich, Griechenland, Belgien und UK verzeichneten ebenfalls höhere Genehmigungszahlen, so Wind Europe.

Auch bei den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat sich im vergangenen Jahr eine Verbesserung eingestellt, so dass ein günstigeres Investitionsklima entstanden ist. Dazu gehören ein Nachlassen des Inflationsdrucks, eine bessere Tarifindexierung durch die Regierungen und eine größere Sicherheit auf den Strommärkten. Allein die Neuinvestitionen in die Offshore-Windenergie hätten sich auf 30 Mrd. Euro belaufen, was ein starker Kontrast zu den 0,4 Mrd. Euro sei, die 2022 investiert wurden, so der Verband.

EU und nationale Regierungen haben Schwierigkeiten erkannt und unterstützen Windindustrie jetzt
Entscheidend ist aus Verbandssicht außerdem, dass sich die politischen Aussichten für die Windenergie in Europa im Jahr 2023 geändert haben. Die EU und die nationalen Regierungen hätten erkannten, dass die europäische Windenergiebranche in Schwierigkeiten stecke und dringend Unterstützung benötige.

Das Windenergiepaket der EU-Kommission vom Oktober enthielt 15 konkrete und sofortige Maßnahmen zur Stärkung der Branche. Im Dezember unterzeichneten 26 EU-Mitgliedstaaten und 300 Unternehmen die Europäische Windcharta, in der sie das Paket unterstützen und sich verpflichten, die darin enthaltenen Maßnahmen zu ergreifen, die sie betreffen.

Der kürzlich verabschiedete EU Net-Zero Industry Act (NZIA) setzte nun ein ehrgeiziges Ziel von 36.000 MW (36 GW) pro Jahr für die Herstellung von Windturbinen in Europa.

"Es geht wieder aufwärts mit der Windkraft in Europa. Die Genehmigungsverfahren haben sich dank der neuen EU-Vorschriften verbessert. Die Investitionen sind gestiegen. Es werden Rekordmengen versteigert und gebaut. Und die Regierungen haben sich mit dem Windkraftpaket und der Charta verpflichtet, die europäische Windenergiebranche zu stärken. Die Branche erholt sich ihrerseits“, so Wind Europe CEO Giles Dickson.

Die europäische Windenergie-Lieferkette kehre in die Gewinnzone zurück und baue die neuen Fabriken, die zur Erreichung der EU-Ziele erforderlich seien. „Wir sind jetzt zuversichtlich, dass wir dem EU-Ziel, den Anteil der Windenergie an der Stromerzeugung bis 2030 von heute 19 Prozent auf 35 Prozent zu erhöhen, nahekommen können - vorausgesetzt, Europa beschleunigt den Ausbau der Netze, um alle neuen Windparks anzuschließen“, so Dickson weiter.

© IWR, 2024


01.03.2024

 



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