Wärmewende im Neubau: Wärmepumpen auf dem Vormarsch - Neubau verabschiedet sich von fossilen Heizsystemen
Laut dem aktuellen Trendbarometer Neubau des BDEW entfallen mittlerweile über 70 Prozent der Heizsysteme in neuen Wohngebäuden auf Wärmepumpen und Fernwärme. Während im Bestand noch überwiegend Gas und Öl genutzt werden, setzen Neubauten vermehrt auf klimaschonende Lösungen - ein Zeichen für die praktische Umsetzung der Wärmewende.
Wärmepumpe dominiert den Neubau
Die Energiewende im Wärmesektor zeigt im Neubau konkrete Fortschritte. Wie aus dem aktuellen „Trendbarometer Neubau“ des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervorgeht, ist die Wärmepumpe in Deutschland zum bevorzugten Heizsystem in neuen Ein- und Zweifamilienhäusern avanciert. Drei Viertel dieser Gebäude werden inzwischen mit Wärmepumpen beheizt. Auch bei neu gebauten Wohngebäuden insgesamt liegt der Anteil der Wärmepumpen klar vorn. Beim Neubau von Wohngebäuden ergibt sich für die Wärmepumpe im Jahr 2024 ein Anteil von 69,4 %.
Auch die Bedeutung von Fernwärme steigt weiter. Sie erreicht in neugebauten Wohngebäuden 2024 einen Anteil von 8,5 Prozent. Der Anteil fossiler Energieträger (Gas und Öl) sinkt seit Jahren kontinuierlich, Gas kommt 2024 bei neuen Wohngebäuden auf einen Anteil von 15,2 %.
BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae sieht in den aktuellen Zahlen einen wichtigen Etappensieg: „Die Wärmewende ist im Neubau längst Realität: Immer mehr Eigentümerinnen und Eigentümer entscheiden sich bewusst für klimafreundliche Heizsysteme.“ Damit dieser positive Trend weiter an Fahrt gewinne, brauche es angemessene, stabile und verlässliche Förderprogramme sowie klare politische Signale für Investitionen in moderne und effiziente Heiztechnik, so Andreae weiter.
Die Daten des BDEW basieren auf einer Auswertung der Baufertigstellungen im Jahr 2024. Insgesamt wurden 215.900 neue Wohnungen in 76.100 Wohngebäuden errichtet. Der langfristige Rückgang bei der Zahl neuer Wohngebäude - ein Minus von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr - trübt allerdings das Gesamtbild.
Bestand bleibt fossillastig - Wärmepumpentrend setzt sich nur langsam durch
Während der Neubau stark in Richtung erneuerbarer Heizsysteme tendiert, zeigt sich im Gebäudebestand ein deutlich anderes Bild: Hier überwiegen die Energieträger Gas und Heizöl sowie die Beheizungsart mit Fernwärme. Die moderne Wärmepumpe ist hier noch wenig vertreten, allerdings in den letzten Jahren mit signifikanten Zuwächsen. Die Verteilung der Energieträger und Heizungsarten bei den Baufertigstellungen wirkt sich nur langsam auf den Wohnungsbestand aus.
Nach Einschätzung des BDEW könnte die positive Entwicklung im Neubau mittelfristig auch auf den Bestand übertragen werden - vorausgesetzt, politische und finanzielle Rahmenbedingungen stimmen. Für eine spürbare Emissionssenkung im Gebäudesektor müsse die Modernisierung bestehender Heizsysteme beschleunigt werden, so BDEW-Chefin Andreae.
Fazit: Wärmewende nimmt Fahrt auf - bleibt aber zweigeteilt
Die Daten aus dem Neubausektor liefern ein klares Signal: Die Wärmewende funktioniert, zumindest im Neubau. Die Dominanz von Wärmepumpen und Fernwärme zeigt, dass klimafreundliche Heiztechnologien praxistauglich und akzeptiert sind. Im Bestand jedoch bleibt die Transformation eine große Herausforderung - mit Potenzial, aber auch mit strukturellen Hürden. Entscheidend für den weiteren Fortschritt dürften stabile flankierende Rahmenbedingungen und politische Planungssicherheit sein.
© IWR, 2025
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