Direktverträge: FDP will Eigenstrom-PPA statt Industriestrompreis

Berlin - Ein Teil der energieintensiven Industrie ruft nach einem subventionierten Strompreis für ausgewählte Großunternehmen. Während die Fraktionen von SPD und Grünen für einen solchen Industriestrompreis plädieren, hat die FDP-Fraktion einen anderen Vorschlag. Sie möchte als neues Instrument ein "Eigenstrom-PPA" einführen.
PPA (Power Purchase Agreement) sind Direktverträge zwischen einem Stromlieferanten und einem Stromabnehmer. Der Betreiber eines Windparks kann beispielsweise den "grünen" Strom direkt an einen Abnehmer liefern, muss aber dann u.a. für die Durchleitung Netzentgelte bezahlen. Der Betreiber einer großen Solaranlage auf einem eigenen industriellen Hallendach, der den Strom selbst verbraucht (Eigenverbrauch) und nicht durchleitet, muss dagegen für diesen Strom keine Netzengelte bezahlen. Je höher der Eigenverbrauch des Solarstroms umso höher die Entlastung der Stromnetze durch die Nichteinspeisung.
Die FDP-Fraktion möchte es nun einem Industriebetrieb mittels eines "Eigenstrom-PPAs" ermöglichen, einen Direktliefervertrag mit einem Betreiber erneuerbarer Energien zu Eigennutzungs-Konditionen abzuschließen. Alle weiteren Preisaufschläge würden dann entfallen. Dieser Betreiber würde im Ergebnis so behandelt wie jemand, der den erzeugten Ökostrom auf dem eigenen Grundstück erzeugt und direkt verbraucht. Selbst investieren müsste das Unternehmen dann nicht.
Die FDP-Fraktion schlägt eine Befreiung auf maximal 10 Jahre vor, selbst wenn der PPA-Vertrag länger laufen sollte.
In diesem Zusammenhang werden von der FDP-Fraktion eine Reihe von Vorschlägen zur Etablierung der "Eigenstrom-PPA" unterbreitet. So sollte u.a. auch geprüft werden, ob die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB), die einen Teil des EEG-Stroms (vor allem von kleinerer Anlagen) vermarkten, diesen auch direkt an Industriekunden verkaufen könnten.
© IWR, 2025
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