Solarenergie: China baut Marktmacht bei Polysilizium kräftig aus
Münster - In China plant die Xinjiang Jingnuo New Energy Industry Development Co. den Bau einer Produktionsanlage für Polysilizium mit einer Jahreskapazität von 100.000 Tonnen. Das Unternehmen hat jetzt eine Umweltverträglichkeitsprüfung für den Bau der riesigen Anlage in der Stadt Huyanghe eingereicht, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.
Mit dem Bau würde China seine Vormachtstellung weiter ausbauen. Wie Bloomberg weiter berichtet, produzieren bereits vier Fabriken (Xinte Energy Co., Daqo New Energy Corp., CGL-Poly Energy Holding Ltd. und East Hope Group Co.) in der Region Xinjiang mit zusammen rd. 230.000 Tonnen etwa die Hälfte des weltweiten Polysiliziums, ein Grundstoff für die Herstellung von Solarzellen.
In der Region Xinjiang werden die Unternehmen durch billige und staatlich subventionierte Strompreise angelockt, um die stromintensive Produktion des Polysiliziums in den Westen Chinas zu verlegen.
Offenbar will die chinesische Regierung aber auch die Importe von Polysilizium stetig reduzieren und die eigene Vormachtstellung ausbauen. Nach einer Analyse von Bernreuther Research hat China schon 2020 nur noch 100.800 Tonnen Polysilizium und damit deutlich weniger als 2019 mit 144.500 Tonnen importiert.
Während Importe aus den USA durch hohe Zölle blockiert werden, sind Produzenten aus Südkorea mit niedrigen Strompreise aus dem Markt gedrängt worden. “Südkoreas Polysilizium-Industrie wurde von chinesischen Produzenten aus dem Feld geschlagen, die extrem niedrige und subventionierte Stromtarife von Kohlekraftwerken in den westlichen Regionen Xinjiang und Innere Mongolei genießen,” erläutert Bernreuter den Niedergang in Südkorea und den gleichzeitigen Aufstieg Chinas auf dem Markt für Polysilizium.
© IWR, 2025
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