Umbau des Energiesystems: Fachmesse EM-Power Europe 2024 nimmt Bereitstellung von Flexibilitäten in den Fokus
© SolarpromotionMünchen, Pforzheim - Durch die Transformation des Energiesystems im Rahmen der Energiewende ergeben sich im Bereich der Stromversorgung neue Anforderungen.
Ein zentraler Aspekt dabei ist, dass im Vergleich zu heute ein deutlich höheres Maß an Flexibilitäten erforderlich ist, um die Bereitstellung von Strom und den Verbrauch im Gleichgewicht zu halten. Einen erheblichen Beitrag zur Deckung können und müssen flexible Verbraucher leisten.
Michael Villa, Geschäftsführer des europäischen Industrieverbands Smart En verweist auf Berechnungen der EU, nach denen der Bedarf an Flexibilität von heute bis 2030 um 133 Prozent steigt. Bis zum Jahr 2050 sei dann noch ein Mehr an Flexibilität von 25 Prozent erforderlich.
In einer aktuellen Studie kommt Agora Energiewende im Hinblick auf Flexibilitäten zu dem Ergebnis, dass mit E-Autos, Wärmepumpen und Heimspeichern 2035 rund zehn Prozent des dann benötigten Jahresbedarfs an Strom in Deutschland zeitlich verschoben werden können. Das wären etwa 100 Terawattstunden. Diese verbraucherseitige Flexibilität spart nach Angaben von Agora volkswirtschaftlich rund 4,8 Mrd. Euro.
Dabei ist ein erster Verbraucherbeitrag zur Flexibilisierung schon seit Jahren bewährter Stand der Technik. Prosumer mit einer eigenen Photovoltaikanlage koppeln diese mit einem stationären Batteriespeicher, der eigenen Wärmepumpe und laden ihr Elektroauto mit dem selbst erzeugten Strom. So minimieren sie nicht nur den eigenen Strombezug aus dem Netz, sondern entlasten durch einen maximalen Eigenverbrauch auch das jeweilige Verteilnetz.
Auch die Versorger werden künftig in einem höheren Maß zur Flexibilität beitragen. Wenn die Kapazität des Netzes knapp zu werden droht, können sie den Stromverbrauch ihrer Kunden deutlich senken, was bereits heute praktiziert wird, wenn Versorger bei einem sich abzeichnenden Engpass Wärmepumpen ohne weitere Nachteile für den Kunden vorübergehend abschalten.
Wie die Bereitstellung von Flexibilitäten erfolgen kann, wird auch ein wichtiges Thema bei der EM-Power Europe sein, der internationalen Fachmesse für Energiemanagement und vernetzte Energielösungen. Unter dem Motto „Empowering Grids and Prosumers“ bringt die Messe Akteure für das erneuerbare Energiesystem zusammen und stellt aktuelle Trends und Entwicklungen in den Fokus. Die EM-Power Europe sowie die Parallelveranstaltungen Intersolar Europe, EES Europe und Power2Drive Europe finden vom 19. bis 21. Juni 2024 im Rahmen von The smarter E Europe, Europas größter Messeallianz für die Energiewirtschaft, auf der Messe München statt.
© IWR, 2024
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