Windenergie-Reserveleistung: Offshore-Windpark Borkum Riffgrund stabilisiert deutsches Stromnetz
© OrstedFredericia - Bisher war es vor allem konventionellen Kraftwerken vorbehalten, Reserveleistung für das deutsche Stromnetz zur Verfügung zu stellen. Doch auch die Offshore-Windenergie kann einen solchen Beitrag in Zukunft leisten.
Der Windpark Borkum Riffgrund 1 von Ørsted ist der erste deutsche Offshore-Windpark, dessen produzierter Strom systemstabilisierend ins deutsche Stromnetz eingespeist. Borkum Riffgrund 1 zeigt nach erfolgreichem Abschluss einer vom Netzbetreiber Tennet vorgegebenen Präqualifikation, dass Regelleistung in Form von Minutenreserve und Sekundärreserve angeboten und in das Stromnetz eingespeist werden kann, teilte die dänische Ørsted mit.
Jörg Kubitza, Geschäftsführer von Ørsted in Deutschland, sagt: „Offshore-Windkraftstrom steht dem Strom aus konventionellen Kraftwerken in nichts nach. Die Kraftwerke auf dem Meer produzieren nicht nur weitaus mehr Strom als jede andere erneuerbare Energiequelle. Die Technologie ist auch mit Blick auf die Kosten wettbewerbsfähig. Und nun erobert die Offshore-Windkraft auch den Bereich, der bislang den konventionellen Energiequellen vorbehalten war: die Stabilisierung des Stromnetzes. Daher gehört die Offshore-Windkraft zum Fundament der Energiewende in Deutschland, denn sie trägt auf vielen Ebenen zur Versorgungssicherheit bei”.
Neben Tennet konnte das dem Projekt zugrunde liegende Präqualifikationskonzept der Energy2market auch die anderen drei deutschen Übertragungsnetzbetreiber überzeugen und wurde für alle vier Regelzonen freigegeben. Zusätzliches Neuland betritt die Offshore-Windkraft mit Borkum Riffgrund 1 als erstem deutschen Windpark überhaupt, der auch für die Bereitstellung besonders anspruchsvoller Sekundärregelleistung zugelassen wurde.
Durch die Energiewende in Deutschland und den Ausstieg aus Kern- und Kohlekraft fallen mehr und mehr konventionelle Kraftwerke weg, die bislang zu Teilen auch Regelleistung bereitgestellt haben. Um einer Versorgungslücke in der Regelleistungsbereitstellung zuvorzukommen, haben sich die deutschen Übertragungsnetzbetreiber intensiv darum bemüht, auch die Erneuerbaren Energien wie Windkraft und Photovoltaik zu präqualifizieren.
© IWR, 2024
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20.05.2022