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Siemens Gamesa baut Wärmespeicher für Windenergie

© Siemens Gamesa© Siemens Gamesa

Zamudio, Spanien / Hamburg - Als neu formierter Windenergie-Riese ist Siemens Gamesa bislang in erster Linie als Hersteller von Windenergieanlagen im Markt aktiv. Im Unternehmen laufen aber auch vielversprechende Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf dem Gebiet neuer Energie-Speichertechniken.

Angesichts der eingeschränkten Verfügbarkeit ausgereifter großtechnischer Speichertechnologien, arbeiten Forschung und Industrie auf Hochtouren an neuen Speicher-Lösungen. Neben der Speicherung von Strom in unterirdischen Salzkavernen stellt die Speicherung von Windstrom in heißen Steinen eine Option dar.

Speicherkapazität für 30.000 kWh Windstrom
Rund drei Jahre lang hat Siemens Gamesa Renewable Energy an einer Testanlage in Hamburg an einem neuen Stromspeicherkonzept geforscht. Dabei wird Windstrom in Wärme umgewandelt und in Steinen gespeichert. Jetzt soll das neue Speicherprinzip in größerem Maßstab getestet werden. Auf dem Gelände des Aluminiumherstellers Trimet SE in Hamburg-Altenwerder entsteht derzeit das „Future Energy System – FES“, der erste thermische Energiespeicher für Windstrom, dessen Speichermedium eine Kiesschüttung ist. Der Koloss aus Stahlbeton mit einem Fassungsvermögen von etwa 800 Kubikmeter wird gegen Wärmeverluste mit einer meterdicken Isolierschicht ausgestattet. Rund 1.000 Tonnen Gesteinsmaterial werden in dem System auf rund 600 Grad erhitzt. Das reicht aus für die Zwischenspeicherung von etwa 30.000 kWh Strom, die nach der Rückverstromung über eine Dampf-Turbine und einen Generator mit einer Leistung von 1,5 Megawatt wieder zur Verfügung stehen.

Meilenstein in der Forschung an Schlüsselbaustein der Energiewende
Das von Siemens Gamesa in einem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Projekt entwickelte Speicherkonzept stellt nach Siemens-Gamesa-Angaben eine besonders kostengünstige Speichertechnologie dar. Kern der Innovation ist der mit einer Gesteinsschüttung gefüllte Isolierbehälter, der die eigentliche Speicherbatterie darstellt: Überschüssige Windenergie wird in Wärme umgewandelt und in der Steinschüttung gespeichert. Das einfache Prinzip dieses Speichers basiert auf erprobten Komponenten wie Lüftern, Heizelementen oder einer Dampfturbine aus der Serienproduktion, die lediglich neu kombiniert werden.

Neues Speicherkonzept liefert ab Frühjahr 2019 Strom
In dem Forschungsprojekt hat das Siemens Gamesa Team unterstützt von einem Wissenschaftler der TU Hamburg-Harburg die thermodynamischen Grundlagen für eine hohe Speichereffizienz erforscht. Vor allem die Form der Gesteinsschüttung wurde immer wieder optimiert. Siemens Gamesa rechnet mit rund einem Jahr Bauzeit für die FES-Anlage, die in Hamburg-Altenwerder im Frühjahr 2019 in Betrieb gehen soll. Energiewirtschaftlicher Partner des Speicherprojektes ist die Hamburg Energie GmbH, die den Speicher an den Strommärkten erproben wird.

© IWR, 2017


05.12.2017

 



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