BNetzA-Ausschreibung Wind und Solar: Ausbau Windenergie vor Trendwende?
Bei der jüngsten technologiespezifischen Ausschreibung der BNetzA hat sich der Negativtrend bei der Windenergie abgeschwächt, über 90 Prozent des ausgeschriebenen Leistungsvolumens von rd. 825 MW wurde eingereicht. Im Solarbereich bleibt das gewohnte Bild bestehen, auch im Oktober ist die Ausschreibung deutlich überzeichnet.
Windenergieanlagen an Land: Eingereichtes Volumen und Zuschläge ziehen an
Die Ausschreibung für Windenergie an Land zum Gebotstermine 1. Oktober 2020 war zwar wieder unterzeichnet, allerdings weit weniger deutlich als in den Vormonaten. Bei einer ausgeschriebenen Menge von 825,53 Megawatt (MW) wurden 89 Gebote mit einem Volumen von 768,95 MW eingereicht, das ist der höchste Wert seit der Februar-Ausschreibung im Jahr 2018. Damit war die Dezember-Ausschreibung für Windenergie an Land zu etwa 93 Prozent ausgeschöpft. Unklar ist, ob sich darin bereits eine Trendwende mit Blick auf die weitere Entwicklung ableiten lässt.
Regional betrachtet ging das größte Zuschlags-Volumen an Gebote für Standorte in Niedersachsen (18 Zuschläge, 234.750 kW) und Schleswig-Holstein (23 Zuschläge, 108,5 MW). Die Gebotswerte der bezuschlagten Gebote reichen von 5,60 ct/kWh bis 6,20 ct/kWh. Der mengengewichtete durchschnittliche Zuschlagswert liegt bei 6,11 ct/kWh und damit etwas unter dem der Vorrunde von 6,20 ct/kWh.
In dieser Runde wurde die Obergrenze des Netzausgebiets vollständig ausgeschöpft. Die eingereichte Gebotsmenge für das Netzausgebiet in Höhe von 349,2MW hat die ausgeschriebene Zuschlagsmenge von 268,3 MW für das Netzausbaugebiet deutlich überschritten, so dass nicht alle zulässigen Gebote berücksichtigt werden konnten. Insgesamt 3 Gebote mussten laut BNetzA vom Verfahren ausgeschlossen werden.
Ausschreibung für Solaranlagen zum 1. Oktober 2020 deutlich überzeichnet
In der Solarausschreibung zum 1. Oktober 2020 zeigt sich das gewohnte Bild der Überzeichnung. Auf eine ausgeschriebene Menge von 96,36 MW wurden insgesamt 87 Gebote mit einem Volumen von 393,30 MW abgegeben. Davon werden 30 Gebote für eine zu errichtende Solarleistung von 103,1 MW einen Zuschlag erhalten. Alle sieben bezuschlagten Gebote auf Acker- und Grünlandflächen entfielen nach BNetzA-Angaben auf entsprechende Flächen in Bayern. Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschlagswerte liegen zwischen 4,98 ct/kWh und 5,36 ct/kWh und somit leicht unter denen der Vorrunde (Vorrunde: 4,80 bis 5,39 ct/kWh). Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert ist minimal gestiegen und liegt in dieser Runde bei 5,23 ct/kWh (Vorrunde: 5,22 ct/kWh). Neun Gebote wurden nach Angaben der BNetzA vom Verfahren ausgeschlossen.
Die nächsten technologiespezifischen Ausschreibungstermine des Jahres sind für Windenergieanlagen an Land und für Solaranlagen am 1. Dezember 2020.
© IWR, 2020
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