BNetzA-Ausschreibungen September: Solar und Innovation überzeichnet - Wind weiter schwach
Bei der Solarausschreibung sowie der Ausschreibung Windenergie an Land mit Gebotstermin 01. September 2020 der BNetzA zeigt sich das altbekannte Bild: Im Solarsektor ist die Ausschreibung wieder deutlich überzeichnet. In der Kategorie Windenergie an Land unterschreitet das Volumen der eingereichten Gebote die Ausschreibungsmenge dagegen weiterhin deutlich. Groß war die Nachfrage nach der erstmals von der BNetzA durchgeführten Innovationsausschreibung, die ebenfalls deutlich überzeichnet war.
Solarausschreibung deutlich überzeichnet - Windenergieausschreibung unterzeichnet
Wie die vorangegangenen Solarausschreibungen so ist auch die Ausschreibung mit Gebotstermin 01. September wieder deutlich überzeichnet. Ausgeschrieben waren 257 Megawatt (MW), eingegangen sind 163 Gebote mit einer Gebotsmenge von 675 MW. Bezuschlagt wurden 75 Gebote mit einer Leistung von 258 MW.
Bei der Ausschreibung für Windenergieanlagen an Land konnte das Ausschreibungsvolumen (367 MW) wieder nicht erreicht werden. Es wurden 25 Gebote mit einer Gebotsmenge von 310 MW eingereicht.
Solarprojekte dominieren Innovationsausschreibung
Bei der erstmalig von der BNetzA durchgeführten Innovationsausschreibung gehörten zu den wesentlichen innovativen Elementen im Ausschreibungsdesign: keine Unterstützung bei negativen Preisen, fixe statt gleitende Marktprämie und eine endogene Mengensteuerung bei Unterzeichnung. Außerdem konnten bei dieser Ausschreibungsrunde Gebote sowohl für Einzelanlagen als auch für Anlagenkombinationen abgegeben werden, d.h. Zusammenschlüsse von EE-Anlagen oder Speichern. Die erfolgreichen Bieter erhalten als Vergütung zusätzlich zum Börsenpreis eine fixe Marktprämie pro eingespeister kWh.
In der Innovationsausschreibung lag das Ausschreibungsvolumen bei 650 MW. Eingegangen sind 133 Gebote mit 1.095 MW. Davon bezogen sich 50 Gebote (310 MW) auf Solar-Einzelanlagen und 83 Gebote (785 MW) auf Anlagenkombinationen. Damit war diese Ausschreibung deutlich überzeichnet. Aufgrund von Formfehlern wurden 14 Gebote mit einer Gebotsmenge von 71 MW ausgeschlossen. Insgesamt wurden 73 Gebote mit 677 MW bezuschlagt. Davon entfielen 394 MW auf 28 Anlagenkombinationen, wovon 27 aus Kombinationen von Solaranlagen mit Speichern bestehen. Lediglich ein Zuschlag entfällt auf die Kombination aus Windenergieanlagen und Speichern.
Juwi und N-Ergie bei Innovationsausschreibung erfolgreich
Zu den Unternehmen, die bei der Innovationsausschreibung einen Zuschlag erhalten haben, gehört die Juwi Gruppe aus Wörrstadt mit insgesamt vier Zuschlägen über insgesamt 41,7 MW. Als einziges Unternehmen erhielt Juwi dabei einen Zuschlag für eine Windenergie-Speicher-Anlagenkombination. Das Projekt, das bis 2022 realisiert werden soll, befindet sich im Landkreis Uckermark und besteht aus zwei Windenergieanlagen und einem Lithium-Ionen-Speicher. Weitere Zuschläge gab es für eine Anlagenkombinationen aus Solarenergie und Speicher im Neckar-Odenwald-Kreis (Baden-Württemberg) sowie zwei Solarprojekte mit fixer Marktprämie im Landkreis Kusel (Rheinland-Pfalz) bzw. im Landkreis Ostprignitz-Ruppin (Brandenburg).
Auch die N-Ergie GmbH gehört zu den erfolgreichen Teilnehmern an der Innovationsausschreibung. Das Energieunternehmen aus Nürnberg hat den Zuschlag für drei PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 10 MW erhalten. Alle drei Projekte sollen schon in den nächsten Monaten in Bau gehen. Zwei der drei Anlagen (3,84 MW und 2,64 MW) werden im unterfränkischen Martinsheim (Landkreis Kitzingen) errichtet. Beim dritten Projekt handelt es sich um eine Erweiterung der bestehenden PV-Anlage in Ermetzhofen (Landkreis Neustadt a.d. Aisch) um 3,58 MW.
Weitere Ausschreibungsrunden
Die nächsten Ausschreibungstermine für Windenergie an Land und Solarenergie finden jeweils am 1. Oktober und 1. Dezember 2020 statt; die nächste Innovationsausschreibung wird erst 2021 stattfinden.
© IWR, 2020
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