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Frankreich: Weltweit erstes Pilotprojekt zur Offshore-Wasserstoffproduktion absolviert erfolgreichen Probebetrieb

© Lhyfe© Lhyfe

Nantes, Frankreich - Im Zuge der Energiewende rückt beim Ausbau der Offshore-Windenergie neben der Stromproduktion zunehmend die direkte Wasserstoffproduktion auf See in den Fokus. Ganz weit vorne ist dabei die Atomnation Frankreich.

Zu den weltweiten Pionieren einer grünen Wasserstoffproduktion gehört auch das französische Unternehmen Lhyfe, das mit Sealhyfe ein Offshore-Pilotprojekt zur Wasserstoffproduktion verfolgt. Im Juni 2023 hat die mit einem Elektrolyseur ausgestattete Sealhyfe-Plattform mit der Produktion des ersten Offshore-Wasserstoffs am Standort im Atlantik einen wichtigen Meilenstein für die Zukunft des Sektors erreicht. Nun wurde die Offshore-Testphase beendet.

Sealhyfe Plattform hat festgelegte Ziele erreicht
Mit dem Start des weltweit ersten Pilotprojekts zur Offshore-Wasserstoffproduktion will Lhyfe die technische Machbarkeit der Offshore-Wasserstoff-Produktion nachweisen und die Betriebserfahrungen sammeln, die für eine schnelle Skalierung erforderlich ist.

Das Unternehmen hat seine schwimmende Sealhyfe-Plattform, die in der Lage ist, bis zu 400 Kilogramm Wasserstoff pro Tag zu produzieren, daher nach umfassenden Tests im Hafen Nantes Saint-Nazaire offshore im Atlantik getestet.

Dazu wurde das auf der schwimmenden Plattform des französischen Unternehmens GEPS Techno SAS (Wavegem-Plattform) installierte und mit einem 1 MW Elektrolyseur von Plug Power ausgestattete System am 19. Mai 2023 zum Offshore-Teststandort SEM-REV, 20 Kilometer vor der Küste von Le Croisic (Frankreich), geschleppt und über den Unterwasser-Hub mit der schwimmenden Offshore Windkraftanlage Floatgen (2 MW) verbunden.

Nach mehreren Monaten auf See, wo die Sealhyfe-Plattform unter realen Bedingungen während unterschiedlicher Wettersituationen eine Reihe von Tests durchlaufen hat, hat Lhyfe sie nun in den Hafen von Nantes Saint-Nazaire zurückgeholt. Während der Offshore-Tests hat die Sealhyfe-Plattform umfassende Daten gespeichert, die nun analysiert und ausgewertet werden. Erste Erkenntnisse sollen im Januar 2024 vorliegen.

„Wir sind äußerst stolz, dieses einzigartige Experiment zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht und einen neuen Schritt auf dem Weg zur Offshore-Produktion von Wasserstoff erreicht zu haben“, begrüßt Matthieu Guesné, Gründer und CEO von Lhyfe den erfolgreichen Abschluss der Testphase auf See. „Wir profitieren bereits jetzt von den gesammelten Erfahrungen und setzen sie bei unseren nächsten Schritten in Richtung Offshore-Produktion sinnvoll ein. Die Produktion von Wasserstoff auf See ist nun Realität und der Countdown für die Ausweitung hat begonnen“, so Guesné weiter.

Sealhyfe Erkenntnisse sollen Folgeprojekt HOPE Entwicklungsschub geben
Die Ergebnisse mit der Sealhyfe-Plattform sollen insbesondere im Rahmen der nächsten Stufe der Entwicklung der Offshore-Wasserstoffproduktion auch im EU-Projekt HOPE genutzt werden. Das Projekt, das von der Europäischen Kommission im Rahmen der European Clean Hydrogen Partnership ausgewählt wurde und einen Zuschuss in Höhe von 20 Millionen Euro erhält, wird von Lhyfe als Teil eines Konsortiums mit neun Partnern koordiniert.

Mit dem HOPE-Projekt streben Lhyfe und seine Partner die Kommerzialisierung der Offshore-Wasserstoffproduktion an. Ab 2026 soll die Anlage mit einer Elektrolyseleistung von 10 MW in der Lage sein, auf See bis zu vier Tonnen grünen Wasserstoff pro Tag zu produzieren, der per Pipeline an Land transportiert, dann komprimiert und an Kunden geliefert werden. Lhyfe geht davon aus, dass die Erkenntnisse aus dem Sealhyfe-Vorhaben HOPE einen enormen Schub geben können.

Lhyfe plant Bau von 210 MW-Elektrolyseur im Hafen Nantes Saint-Nazaire
Lhyfe hat zudem bekannt gegeben, dass das Unternehmen die Ausschreibung des Hafens Nantes Saint-Nazaire für die Entwicklung einer Produktionsstätte für grünen Wasserstoff in großem Maßstab gewonnen hat.

Im Rahmen dieses Projekts wird Lhyfe im Norden des Massenguthafenterminals eine Anlage mit einer Produktionskapazität von bis zu 85 Tonnen grünem Wasserstoff pro Tag (installierte Elektrolysekapazität von 210 MW) errichten. Die Anlage soll bis 2028 betriebsbereit sein.

Das Projekt soll zur Dekarbonisierung des Industriehafenkomplexes und des Seeverkehrs beitragen. Es steht im Einklang mit dem Aktionsprogramm zur Entwicklung einer „Low Carbon Industrial Zone“ (ZIBaC). Es wurden ein Ziel und ein Fahrplan ausgearbeitet, um das Loire-Mündungsgebiet in ein Zentrum für kohlenstoffarme Energie zu verwandeln.

Die Umsetzung des Projekts hängt noch von der Erteilung von Betriebsgenehmigungen und Baugenehmigungen sowie von Investitions-Entscheidungen ab.


© IWR, 2023


28.11.2023

 



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