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Größtes EDP-Solarprojekt in Italien am Netz - Italienischer PV-Markt gewinnt bis 2030 stark an Bedeutung

© EDP Renewables© EDP Renewables

Münster - In Italien soll der Solarenergiesektor bis 2030 weiter kräftig ausgebaut werden. Daran will sich auch der portugiesische Energiekonzern EDP beteiligen, der über EDP Renewables (EDPR) kürzlich das mit einer Leistung von 72 MWp bislang größte italienische Solarprojekt des Unternehmens fertiggestellt und ans Netz angeschlossen hat.

Die italienische Regierung hat der Europäischen Kommission im Sommer 2024 eine aktualisierte Version des nationalen Energie- und Klimaplans (NECP) mit den Zielen für das Jahr 2030 übergeben. Gegenüber der vorangegangenen Version des NECP aus dem Jahr 2019 soll die Kapazität der erneuerbaren Energien (EE) im Stromsektor dabei deutlich stärker ausgebaut werden: Während im NECP 2019 das EE-Ausbauziel noch bei rund 95.000 MW (95 GW) lag, ist im neuen Plan jetzt eine Leistung von rund 131.000 MW (131 GW) vorgesehen. Den stärksten Sektor bildet 2030 die Solarenergie, die auf eine Gesamtleistung von knapp 80.000 MW (80 GW) wachsen soll. Für EDPR bietet sich in Italien vor diesem Hintergrund ein attraktiver Markt, der weiter gestärkt werden soll.

EDP auf Kurs: 1.000 MW EE-Leistung in Italien bis 2025
Der Standort des Solarparks Campo Agrosolare Tuscia 15 befindet sich im Bezirk Tuscania in Viterbo, Latium, in Mittelitalien. Zum Einsatz kommen bifaziale Solarmodule, die das Sonnenlicht von beiden Seiten zur Stromproduktion nutzen können. Erwartet wird ein jährlicher Stromertrag von 66 Mio. kWh (66 GWh), was rechnerisch laut EDP ausreicht, um etwa 25.000 Haushalte in der Region Latium mit Energie zu versorgen. Der Strom wird direkt ins Netz eingespeist. Das Projekt Tuscia 15 knüpft an die kürzlich erfolgte Inbetriebnahme der ersten Photovoltaik-Großanlage von EDP in Italien an, einem 10 MWp Projekt in Apulien.

„Dieses Projekt wird die Energieunabhängigkeit fördern und das italienische Energiesystem stärken. Es zeigt unser Engagement für den Nationalen Integrierten Energie- und Klimaplan Italiens (PNIEC), der bis 2030 eine installierte Photovoltaikkapazität von bis zu 80 GW vorsieht“, so Roberto Pasqua, Executive Director Southern and Eastern Europe bei EDP Renewables.

Seit dem Eintritt in den italienischen Markt hat EDP über EDPR Wind- und Solarenergieprojekte mit einer Leistung von mehr als 600 MW installiert. Mit weiteren im Bau befindlichen Projekten sieht sich das Unternehmen auf Kurs, um bis 2025 eine Kapazität von 1 GW an sauberer Energie zu erreichen.

Die Aktie von EDP Renewables hat an den ersten vier Handelstagen in dieser Woche um 1,7 Prozent auf 13,77 Euro nachgegeben (Schlusskurs, 17.10.2024, Börse Stuttgart). Gegenüber dem Kurs zum Jahreswechsel steht die Aktie damit aktuell bei einem Minus von 24 Prozent.

Italien strebt im regenerativen Stromsektor bis 2030 Verdoppelung der Kapazitäten an
Ende 2023 lag die installierte Regenerativ-Leistung im Stromsektor in Italien nach den Daten der IRENA bei etwa 65.150 MW. Mit knapp 30.000 MW entfällt davon der größte Teil auf die Photovoltaik. Darauf folgt die Wasserkraftnutzung mit fast 18.900 MW, vor der Windenergie an Land mit rund 12.300 MW. Auf die Bioenergie entfallen rund 3.400 MW und auf die Nutzung der Tiefengeothermie 770 MW.

Die italienische Regierung hat Anfang Juli 2024 den neuen nationalen Energie- und Klimaplan (NECP) an die Europäische Kommission übergeben. Demnach ist es vorgesehen, die regenerative Erzeugungskapazität im Stromsektor in Italien bis 2030 auf eine Gesamtleistung von 131.000 MW (131 GW) auszubauen. Gegenüber dem aktuellen Stand Ende 2023 entspricht das einer Verdoppelung der regenerativen Kapazitäten auf dem Stromsektor. Mit einem Ausbauziel von rund 79.200 MW (79,2 GW) entfällt davon der größte Teil auf die Photovoltaik. Im Bereich Windenergie ist ein Ausbau auf 28.140 MW (28,14 GW) vorgesehen, davon 2.100 MW (2,1 GW) im Bereich Offshore-Windparks, die es bislang in Italien noch nicht gibt. Der Wasserkraftsektor bleibt mit einem 2030er-Ziel von 19.410 MW (19,14 GW) gegenüber 2023 annähernd konstant. Bei der Bioenergie liegt die Zielmarke von 3.200 MW (3,2 GW) sogar unter der aktuell installierten Leistung. Das Segment Tiefengeothermie soll im Jahr 2030 eine Leistung von 1.000 MW erreichen.


© IWR, 2024


18.10.2024

 



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