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Deutsche setzen auf Wärmepumpe: Einsatz im Neubau steigt 2024 auf 74 Prozent – Dynamik im Altbau fehlt

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Wiesbaden – Der Wärmepumpentrend in Deutschland zeigt sich weiterhin zweigeteilt. Während im Neubau der Anteil kontinuierlich steigt, bleibt im Gebäudebestand die erhoffte Dynamik aus. In neuen Wohngebäuden werden immer häufiger Wärmepumpen als primäre Heizquelle eingesetzt. In bestehenden Gebäuden hingegen dominiert weiterhin Erdgas.

Die Transformation der Wärmeerzeugung in Deutschland kommt nur schleppend voran. Besonders in neuen Ein- und Zweifamilienhäusern steigt der Einsatz von Wärmepumpen deutlich (74,1%). In Mehrfamilienhäusern (45,9%) hingegen verläuft die Entwicklung deutlich verhaltener.

Neubau: Wärmepumpen in Ein- und Zweifamilienhäusern dominierend
Wärmepumpen nutzen zur Wärmeerzeugung Umwelt- und Erdwärme und zählen damit zu den erneuerbaren Energiequellen. Im Jahr 2024 wurden in insgesamt 69,4 Prozent der knapp 76.100 fertiggestellten Wohngebäude Wärmepumpen als primäre Heizquelle eingesetzt. Gegenüber 2023 entspricht das einem Plus von rund 5 Prozentpunkten. Im Vergleich zu 2014 (31,8 %) hat sich der Anteil mehr als verdoppelt, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt.

Am häufigsten kamen Wärmepumpen in Ein- und Zweifamilienhäusern zum Einsatz: In dieser Kategorie war in 74,1 Prozent der 2024 fertiggestellten Gebäude die Wärmepumpe die primäre Heizquelle. In Mehrfamilienhäusern lag der Anteil mit 45,9 Prozent deutlich niedriger.

Insgesamt wurden 2024 rund drei Viertel (73,9 %) aller neu errichteten Wohngebäude primär mit erneuerbaren Energien beheizt. 2014 lag dieser Anteil noch bei 38,5 Prozent.

Erdgas als konventionelle Energiequelle wurde in 15,0 Prozent der Neubauten verwendet. Damit hat sich der Anteil von Gasheizungen in zehn Jahren mehr als halbiert (2014: 50,7 %). Fernwärme wurde in 8,5 Prozent der neuen Gebäude als Hauptenergiequelle genutzt (2014: 7,9 %). Ölheizungen spielten kaum noch eine Rolle: Lediglich rund 230 neue Wohnhäuser wurden 2024 primär mit Öl beheizt – das entspricht nur noch 0,3 % der Neubauten (2014: 1,2 %).

Planung: Wärmepumpe auch in genehmigten Neubauten mit 81 Prozent vorherrschend
Der Trend zu erneuerbaren Heiztechnologien zeigt sich auch bei der Planung neuer Wohngebäude. Von den rund 54.800 im Jahr 2024 genehmigten Wohngebäuden sollen 84,8 Prozent primär mit erneuerbarer Energie beheizt werden. In 81,0 Prozent dieser Neubauten ist der Einsatz einer Wärmepumpe vorgesehen.

Erdgas als häufigster konventioneller Energieträger spielt bei der Planung nur noch eine untergeordnete Rolle – mit einem Anteil von lediglich 3,7 Prozent.

Altbau: Erdgas bleibt dominierende Heizquelle
In Bestandsgebäuden bleibt die Wärmewende bislang weitgehend aus: Laut Zensusdaten vom 15. Mai 2022 wurden über die Hälfte (53,9 %) der Wohngebäude weiterhin primär mit Erdgas beheizt. Heizöl kam bei 24,7 Prozent der Gebäude zum Einsatz. Erneuerbare Energiequellen spielen im Altbaubestand mit einem Anteil von lediglich 10,2 Prozent bislang eine untergeordnete Rolle.

Produktion und Außenhandel: Wärmepumpenindustrie unter Druck
Trotz steigender Nachfrage im Neubau steht die Wärmepumpenbranche unter Druck. Die Produktion brach 2024 stark ein und fiel auf den niedrigsten Stand seit sechs Jahren. Rund 162.400 Wärmepumpen im Wert von 587 Millionen Euro wurden in Deutschland hergestellt – ein Rückgang von 59,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2023: ca. 400.100 Geräte im Wert von 1,2 Mrd. Euro).

Auch der Außenhandel entwickelte sich rückläufig. Im Jahr 2024 wurden Wärmepumpen im Wert von 755 Mio. Euro importiert, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr von wertmäßig 27,9 Prozent (2023: 1,0 Mrd. Euro).

Noch deutlicher gingen die Exporte von Wärmepumpen zurück: So wurden im Jahr 2024 Wärmepumpen im Wert von 480 Millionen Euro exportiert und damit 40,2 Prozent weniger als noch 2023.

© IWR, 2025


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