Energiefirmen.de

Branchenportal der Energiewirtschaft

PlanET 4 1280 256

Strom clever nutzen: Eon-Studie zeigt riesiges Flexpotenzial in deutschen Haushalten

© Eon© Eon

Essen – Die Energiewende braucht nicht nur neue Technologien, sondern auch aktives Mitwirken der Verbraucher. Eine neue Analyse von Eon zeigt nun, welches bislang ungenutzte Potenzial in deutschen Haushalten steckt – und welche Rolle intelligente Steuerung, moderne Infrastruktur und flexibles Verbrauchsverhalten künftig spielen könnten.

Eine aktuelle Eon-Studie belegt: In privaten Haushalten schlummert ein riesiges Potenzial für flexible Energienutzung. Mit Wärmepumpen, E-Autos, Heimspeichern und Haushaltsgeräten könnten bis 2030 über 30 Terawattstunden Stromverbrauch verschoben werden – ein zentraler Hebel für die Energiewende.

Haushalte als Energieakteure – 30 TWh Flex-Potenzial bis 2030
Deutsche Haushalte können einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten – durch bewusstes Verschieben ihres Stromverbrauchs. Das zeigt der neue „Eon Flexibilitäts-Check“, der gemeinsam mit der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) erstellt wurde. Bereits im Jahr 2025 ließen sich demnach bis zu 15,6 Terawattstunden (TWh) an Stromverbrauch verschieben. Bis 2030 könnte dieses Flexibilitäts-Potenzial auf 30,9 TWh anwachsen.

„Das entspricht rund einem Drittel der öffentlichen Stromerzeugung aus Gaskraftwerken im Jahr 2024. Damit schlummert in den privaten Haushalten schon jetzt ein großes Flex-Potenzial, das darauf wartet, genutzt zu werden“, verdeutlicht Filip Thon, CEO von Eon Energie Deutschland.

Insbesondere dynamische Tarife, Smart-Meter-Infrastruktur und ein wachsendes Bewusstsein in der Bevölkerung könnten diese Flexibilität heben. Wie die Bevölkerung konkret zur Flexibilität im Energiesystem steht, zeigt eine repräsentative Umfrage für den „Eon Flexibilitäts-Check“: Fast jeder Zweite (44 Prozent) gibt darin an, bereits über dynamische/flexible Tarife informiert zu sein. Zudem zeigen sich zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) offen für Verbrauchs-Verschiebungen in eine andere Tageszeit.

Heimspeicher und E-Autos überholen Waschmaschine & Co.
Während heute noch klassische Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Trockner und Spülmaschine das größte Verschiebungspotenzial bieten (8,1 TWh in 2025), verändert sich das Bild bis 2030 deutlich. Dann dominieren Heimspeicher mit 11,7 TWh, gefolgt von E-Autos (8,2 TWh), klassischen Haushaltsgeräten (8,1 TWh) sowie Wärmepumpen (2,9 TWh).

„Unsere Hochrechnungen zeigen einen starken Zuwachs bei den haushaltsnahen Energiewende-Technologien“, erklärt Serafin von Roon, Geschäftsführer der FfE. Für 2030 prognostiziert die Studie 3,6 Mio. Wärmepumpen, knapp 5,9 Mio. E-Autos und 4,7 Mio. Heimspeicher in deutschen Haushalten.

Das technische Potenzial ergibt sich aus realitätsnahen Nutzungsdaten, Ladeverlusten und Umfrageergebnissen – ergänzt durch wissenschaftliche Annahmen. Der Fokus liegt dabei auf der maximal theoretisch verschiebbaren Strommenge bei sinnvoller Nutzung.

Bayern vor Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg
Auch regional gibt es deutliche Unterschiede. In einem bundesweiten Flexibilitäts-Ranking für die Jahre 2025 und 2030 führen Bayern, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg das Feld an. Bayern erreicht 2025 pro Haushalt eine potenziell verschiebbare Energiemenge von 463 kWh und behauptet diese Spitzenposition auch fünf Jahre später.

Das Ranking basiert auf sechs Indikatoren: technische Ausstattung mit Wärmepumpen, E-Autos, Heimspeichern und Haushaltsgeräten sowie Wissen und Bereitschaft zur Flexibilität – ermittelt durch die im Rahmen der Analyse durchgeführte repräsentative YouGov-Umfrage.

„Unser Flexibilitäts-Check belegt, dass die Haushalte ein wichtiger Player auf dem Weg hin zu einer grünen, flexiblen Energiezukunft sind“, resümiert Eon-Deutschlandchef Thon. Innovative Tarifmodelle wie Festpreis-Tarife mit Flex-Bonus sollen auch weniger technikaffine Kundinnen und Kunden ansprechen: „Entscheidend ist, dass wir für alle persönlichen Präferenzen Flexibilitäts-Modelle bieten, um das vorhandene Potenzial zu heben. Dabei sehen wir flexible Tarife, also Festpreis-Tarife mit Flexibilitäts-Bonus, als zentral an“, so Thon abschließend.

Hintergrundinfos zum Eon-Flexibilitätscheck
Der „Eon Flexibilitäts-Check“ wurde gemeinsam mit der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) erstellt und basiert auf Datenanalysen sowie der repräsentativen YouGov-Umfrage mit 3.610 Teilnehmenden. Untersucht wurden Verbreitung und Nutzung von Wärmepumpen, E-Autos, Heimspeichern und Haushaltsgeräten in den Jahren 2025 und 2030 (Prognose). Anhand der Verbräuche der jeweiligen Technologien und verschiedenen „Ab-/Aufschlägen“ (z. B. Ladeverluste, Nutzungsszenarien, Expertenschätzungen) wurde für jedes Bundesland und die Jahre 2025 und 2030 eine theoretische, technisch potenziell verschiebbare Energiemenge ermittelt. Im Regionalranking wurden außerdem Umfrage-Ergebnisse zum Wissen über und Bekenntnis zu Flexibilität im Energiesystem aus der Bevölkerung berücksichtigt. Aus den Resultaten der sechs Indikatoren Wärmepumpen, E-Autos, Heimspeicher, Mikro-Flexibilitäten, Flexibilitäts-Wissen und Flexibilitäts-Bereitschaft ergibt sich das Bundesländer-Ranking für die Jahre 2025 und 2030.

© IWR, 2025


05.06.2025

 



Jobs & Karriere - Energiejobs.de
Veranstaltungen - Energiekalender.de

Pressemappen - mit Original-Pressemitteilungen