Lichtblick setzt auf Flexibilität – 800 Millionen Euro Investitionen für digitale Energiewende
Der Energieversorger Lichtblick steht vor einem strategischen Wandel. CEO Marc Wallraff will das Unternehmen vom klassischen Ökostromanbieter hin einem digitalen Flexibilitätsdienstleister umbauen - und so die Zukunft gestalten.
Lichtblick im Geschäftsjahr 2024/25: Finanziell unter Druck – aber strategisch auf Kurs
Trotz der ambitionierten Investitionsoffensive fällt das operative Ergebnis deutlich schwächer aus als im Vorjahr. Der Umsatz sank im Geschäftsjahr 2024/25 auf 1,537 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,639 Mrd. Euro), das Ergebnis auf Basis des EBITDA fiel deutlich auf 67,8 Millionen Euro (Vorjahr: 117,3 Mio. Euro). CFO Tanja Schumann verweist dennoch auf ein „solides Ergebnis“ und betont den langfristigen Fokus auf Diversifizierung und Skaleneffekte.
Die Kundenzahl bleibt mit rund 1 Million Verträgen konstant, der Energieabsatz erreichte 6,4 Mrd. kWh. Bis 2035 wird das Unternehmen klimaneutral sein – mit Fokus auf Grünstrom, Biogas und dem Ausstieg aus dem aktiven fossilen Erdgasvertrieb.
Wachstum durch Digitalisierung – Plattformstrategie nimmt Gestalt an
Lichtblick will weg vom reinen Stromvertrieb und hin zur Plattform für das Energiesystem der Zukunft. Eine tragende Säule der Neuausrichtung ist die Tochtergesellschaft Ison, die eine offene Steuerungsplattform für Stadtwerke und Endkunden betreibt.
Mit dynamischen Tarifen und über drei Millionen vollautomatisch ermittelten Preispunkten täglich, intelligent vernetzten Haushaltsgeräten, Solaranlagen und Speichern will Lichtblick die Nachfrage stärker am Stromangebot ausrichten. Die Lösung steht auch Stadtwerken und Hardware-Anbietern als White-Label-Angebot zur Verfügung.
Projektpipeline: Start der ersten Großbatterie im Herbst
Ein konkreter Meilenstein ist der Baubeginn der ersten eigenen Großbatterie mit einer Leistung von 102 Megawatt (4 Stunden Ladetiefe). Ein Projekt, das neue Maßstäbe im Bereich dezentraler Speicher setzen soll. Zeitgleich entstehen bis März 2026 vier neue Solarparks mit insgesamt 100 Megawatt Leistung. Damit wächst die firmeneigene Projektpipeline auf rund 3 Gigawatt (3.000 MW) an. Bereits in den vergangenen Wochen wurden Solarparks in Ennigerloh-Oelde und Pappelau eröffnet.
Politischer Appell: Markt braucht klare Regeln für Flexibilität
Für die notwendige Skalierung fordert das Lichtblick-Management politische Reformen. COO Dr. Enno Wolf plädiert für eine technologieoffene Hedging-Pflicht und weniger regulatorische Komplexität. Das Ziel: Ein dezentrales, digitales Stromsystem, das auf flexible Verbraucher statt auf fossile Reservekraftwerke setzt.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Zersplitterung der Netzlandschaft: 866 Netzbetreiber seien für die Herausforderungen von Redispatch 2.0 und Smart Metering nicht gewappnet. Lichtblick fordert größere, effizientere Strukturen ab einer Million Haushalte – und verweist auf mögliche Einsparungen von bis zu 10 Milliarden Euro jährlich.
© IWR, 2025
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