Kraftwerksstrategie: BDEW legt Eckpunktepapier zu Ausschreibungen für H2-ready-Kraftwerke vor

Berlin - Die Bundesregierung hat noch für den Sommer 2023 ihre „Kraftwerkstrategie 2026“ angekündigt. Damit sollen bis zum Jahr 2030 bis zu 25 GW steuerbare Kraftwerkskapazitäten technologieübergreifend errichtet werden.
Vor Veröffentlichung der Kraftwerksstrategie hat der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ein Eckpunktepapier vorgelegt und darin grundsätzliche Kriterien und Anforderungen an die geplanten Ausschreibungen für H2-ready-Kraftwerke formuliert. Zudem fordert der Verband in dem Papier einen zügigen Start des Prozesses zur Etablierung eines Kapazitätsmarktes.
Für den vorgezogenen Kohleausstieg ist es für den BDEW von zentraler Bedeutung, kurzfristig flexible und H2-ready-Stromerzeugungskapazitäten aufzubauen, die die Versorgungssicherheit in einem nahezu klimaneutralen Stromsystem gewährleisten können. Der sowohl von der Bundesregierung als auch von mehreren großen Studien (dena, BDI, Agora etc.) gesehene erforderliche Zubaubedarf an gesicherter Leistung in Deutschland liegt bei rund 20 bis 40 Gigawatt (GW) bis 2030 bzw. 2035.
Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen seien die erforderlichen Investitionen in gesicherte Leistung jedoch nicht zu erwarten. Die Bundesregierung müsse rasch Klarheit darüber schaffen, wie Versorgungssicherheit zudem mittel- und langfristig organisiert werden solle, fordert die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung Kerstin Andreae.
Um die dringend benötigten Investitionen in die neuen Kapazitäten anzureizen, bedarf es laut BDEW bereits kurzfristig eines geeigneten Förderrahmens. „Daher begrüßen wir, dass das Bundeswirtschaftsministerium im Rahmen der so genannten Kraftwerksstrategie insbesondere Ausschreibungen für H2-ready-Kraftwerke vorsieht und diesbezüglich mit der EU-Kommission im engen Austausch steht,“ so Andreae.
Mit Blick auf die Kraftwerksstrategie 2023 ist es aus Sicht des BDEW beim Ausschreibungsdesign zentral, kurzfristig den Neubau und Betrieb von H2-ready-Kraftwerken so zu adressieren, dass die nötigen Investitionsentscheidungen zeitnah getroffen werden können. Innerhalb der Ausschreibung sollte zudem eine sinnvolle, systemdienliche räumliche Verteilung der Kraftwerke angereizt werden, um die Anlagen im Engpassmanagement effektiv einbinden zu können. Darüber hinaus sei eine leistungsbasierte Förderung vorzusehen, um tiefgreifende Wettbewerbsverzerrungen am Strommarkt zu vermeiden, so der Verband.
Zentrales Element für Investitionssicherheit ist aus BDEW-Sicht die Vermeidung von stranded investments. Dies muss nach Ansicht des BDEW durch eine kluge Verzahnung der Ausschreibungen für H2-ready-Kraftwerke mit einem zukünftigen Marktdesign, wie einem Kapazitätsmarkt, gewährleistet werden. Mit dessen Etablierung sollte zeitnah gestartet werden, da die Implementierung Zeit erfordere, so der BDEW weiter. Des Weiteren sollte für H2-ready-Kraftwerksausschreibungen berücksichtigt werden, den Förderrahmen optimal zu nutzen, indem er die Potenziale unterschiedlicher Technologien inklusive Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) nutzt und daher technologieoffen gestaltet wird.
© IWR, 2023
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