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E.ON-Chef erwartet Kurskapriolen zum Uniper-Börsenstart

Münster - In Kürze wird die E.ON-Abspaltung Uniper eigenständig an die Börse gehen. Die E.ON-Aktionäre erhalten für zehn E.ON-Aktien je ein Uniper-Papier. Mit Spannung wird erwartet, wie sich die Kurse von E.ON und Uniper wohl entwickeln werden. E.ON-Chef Johannes Teyssen hat sich in dieser Frage bereits festgelegt.

Teyssen erklärte gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", dass man am ersten Handelstag bei Uniper wohl "weiche Hände" sehen werde. Demnach würden die betreffenden Anteilseigner Uniper-Papiere „rasch verkaufen, ganz klar". Hinsichtlich der E.ON-Aktie zeigen sich die Analysten derzeit uneins.

Teyssen kann sich Abschreibungen vorstellen

Mit seiner Einschätzung ist Teyssen aber nicht allein. Auch Analysten rechnen mit einem "Flowback". Das heißt, dass vor allem indexbasierte Fonds die neu erlangten Uniper-Anteile direkt wieder verkaufen müssen. Wie Teyssen weiter einräumte, könne es durchaus sein, dass der Energiekonzern Abschreibungen vornehmen müsse. Laut Uniper-Halbjahresbilanz 2016 beträgt das Sachanlagevermögen 11,3 Mrd. Euro (31.12.2015: 14,3 Mrd. Euro). Allerdings schätzen Analysten den fairen Wert für Uniper eher auf vier Milliarden Euro.

DZ Bank begrüßt Uniper-Abspaltung

Für die E.ON-Aktie, die im Handel am heutigen Montag bislang um 0,3 Prozent auf 8,34 Euro zulegt (Stand 16:13 Uhr, Börse Stuttgart), sehen die Analysten der DZ Bank den fairen Wert bei 8,80 Euro. Analyst Werner Eisenmann bestätigt in einer Studie von heute diese Bewertung sowie die Empfehlung "halten". Er begrüße die bevorstehende Transaktion wegen der Ausrichtung auf stabile und zukunftsträchtige Bereiche. Einem positiven Gerichtsurteil zur Kernbrennstoffsteuer als möglichen Impulsgeber stehe aber als erheblicher Belastungsfaktor die wohl nötige Kapitalerhöhung für die Auslagerung der Atomrückstellungen gegenüber. Dazu kämen wohl weitere Abschreibungen für Uniper, so Eisenmann.

Commerzbank bestätigt "hold" – Barclays kürzt Kursziel

Auch Commerzbank-Analystin Tanja Markloff stufte das Papier von E.ON am Freitag (02.09.2016) mit "hold" ein. Das Kursziel beließ Markloff bei 8,50 Euro. Der Versorger biete nach seiner Aufspaltung nicht gerade inspirierende Gewinn- und Dividendenperspektiven. Die Aussichten für die künftig eigenständige Kraftwerks- und Handelstochter Uniper seien hingegen attraktiv.

Das Kursziel nach unten angepasst hatte am letzten Donnerstag (01.09.2016) Mark Lewis, Aktienexperte der britischen Investmentbank Barclays. Dieses Kursziel wurde von 10,20 auf 9,20 Euro gesenkt. Allerdings fällt die Einstufung "overweight" weiterhin besser aus als bei Commerzbank und DZ Bank. Das reduzierte Ziel reflektiere negative Entwicklungen an den globalen Rohstoffmärkten, im Explorationsgeschäft sowie in Russland, so Lewis.

© IWR, 2016

05.09.2016

 



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