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Fliegt die RWE-Aktie bald aus dem DAX?

Münster - Der Energieriese RWE steht kurz vor dem Börsengang der Zukunftstochter innogy. Experten erwarten eine Marktkapitalisierung von innogy, die deutlich über der von RWE liegt. Muss RWE bald mit dem Abstieg aus dem DAX rechnen?

Zur angepeilten Kursspanne für eine innogy-Aktie von 32 bis 36 Euro kommt die auf Energienetze, erneuerbare Energien und Kundenlösungen fokussierte RWE-Abspaltung auf eine gesamte Marktkapitalisierung zwischen 17,8 und 20 Milliarden Euro. Damit wäre die Marktbewertung um ein Vielfaches höher als derzeit die von RWE, E.ON oder Uniper.

innogy wertvollster Energieversorger? RWE unter den DAX-Schlusslichtern

Die RWE AG kommt beim aktuellen Kursniveau auf eine Marktkapitalisierung von 8,8 Mrd. Euro, E.ON auf 12,6 Mrd. Euro und E.ONs Kraftwerktochter Uniper auf knapp vier Mrd. Euro. Das bedeutet, innogy wäre der am höchsten bewertete Energieversorger. Im aktuellen DAX-Ranking rangieren hinter der RWE-Aktie derzeit nur noch die Aktien von ProSiebenSat1 Media, Commerzbank und Lufthansa. Doch für einen Platz im DAX kommt es nicht auf die gesamte Marktkapitalisierung an, sondern auf die Free Float Marktkapitalisierung. Auch der Handelsumsatz in der Aktie ist von Bedeutung.

RWE bleibt Mehrheitseigner bei innogy - geringer Free Float

Beim Free Float relativiert sich die hohe Marktbewertung für innogy, um in den DAX aufgenommen zu werden. Nach dem Börsengang, der für den 7. Oktober 2016 geplant ist, werden die meisten innogy-Anteile weiterhin bei RWE verbleiben. Maximal 139 Millionen innogy-Aktien werden an der Börse angeboten und gehandelt. Bei insgesamt rund 556 Millionen ausstehenden Aktien will RWE somit weiterhin 75 Prozent der innogy-Anteile halten. Der anfängliche innogy-Streubesitz von 25 Prozent bedeutet eine Free Float Marktkapitalisierung von lediglich bis zu rd. fünf Milliarden Euro. Im Vergleich dazu: Die Free Float Marktkapitalisierung von RWE beträgt derzeit etwa sechs Mrd. Euro, bei E.ON sind es gut elf Mrd. Euro.

Markenname RWE könnte verblassen - Kommunen verkaufen RWE-Aktien

Zuletzt wurden in verschiedenen Medien die beiden Abspaltungen bei E.ON und RWE diskutiert. Laut Handelsblatt könnte sich der Börsengang von innogy für Konzernchef Peter Terium, der lange als Zauderer gegolten habe, zur Erfolgsgeschichte auswachsen. E.ON und innogy sind auf ähnlichen Geschäftsfeldern aktiv, allerdings ist innogy im Unterschied zu E.ON von den konventionellen AKW-Altlasten befreit.
Langfristig dürfte der Markenname E.ON mit den zukunftsträchtigen Energiewende-Geschäftsfeldern verbunden sein. Das ist voraussichtlich bei RWE anders, denn hier sind alle konventionellen Energieaktivitäten gebündelt. Und das hat bereits Konsequenzen für die Aktionärsstruktur. Mehrere Kommunen überdenken das RWE-Investment wegen des rein konventionellen Energie-Geschäftsmodells oder haben bereits ihre RWE-Aktien verkauft. Bei einem zunehmenden Bedeutungsverlust des konventionellen Kraftwerksgeschäfts sind zudem längerfristige Auswirkungen auf die Marktkapitalisierung mit Auswirkungen auf das DAX-Listing nicht auszuschließen.

© IWR, 2016

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04.10.2016

 



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