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E.ON Aktie: Was derzeit für und was gegen die Aktie spricht

Münster – Die E.ON Aktie ist nach der Uniper-Abspaltung zunächst von 8 Euro auf knapp über 6 Euro abgestürzt, bevor eine Erholung einsetzte. Analysten sind sich angesichts der Belastungsfaktoren bezüglich der weiteren Entwicklung der E.ON Aktie teilweise völlig uneins.

Der Energiekonzern E.ON wurde vor der Uniper-Abspaltung an der Börse (Kurs: 8 Euro) mit 16 Mrd. Euro bewertet. Aktuell sind es noch rd. 13 Mrd. Euro (Kurs: 6,50 Euro). Addiert man nur den an die Börse gebrachten Uniper-Anteil mit einem aktuellen Börsenwert von rd. 1,8 Mrd. Euro hinzu, dann fällt in der Gesamtbetrachtung die Marktkapitalisierung um rd. 1,2 Mrd. Euro niedriger aus als vor der Uniper-Abspaltung. Für den Kursrutsch der E.ON Aktie machen Experten nach der Uniper-Abspaltung Aktien-Umschichtungen, Leerverkäufe und einige energiepolitische Belastungsfaktoren aus.

Was die E.ON Aktie belastet - Merrill Lynch senkt Rating

E.ON braucht Geld für die Einzahlungen in den Atomfonds und wird den Kapitalmarkt wohl sicher anzapfen müssen. Nach Medienberichten hat ein E.ON Sprecher bestätigt, dass es sich aber nicht um die rd. 10 Mrd. Euro für den Atomfonds, sondern "ausschließlich um den Risikoaufschlag in Höhe von 2 Mrd. Euro gehe". Als weitere Belastungsfaktoren gelten die Absenkung der Netzrenditen durch die Bundesnetzagentur, auch wenn diese für Gas erst 2018 und für die Stromnetze ab 2019 gelten können. Sicher ist das nicht, denn sollten die Zinsen bis dahin steigen, kann die Bundesnetzagentur die Netzrenditen auch wieder anheben. Das Gerücht, das E.ON Teile des Netzgeschäfts abspalten könne, wurde von E.ON dementiert.

Die US-Investmentbank Merrill Lynch hat E.ON von "buy" auf "neutral" herabgestuft. Das Kursziel hat Analyst Peter Bisztyga von 10,60 auf 7,20 Euro deutlich gesenkt. Eine Lösung für die Kostenverteilung bei der Entsorgung der Atom-Altlasten dürfte den Papieren zwar kurzfristig Rückenwind verleihen, meint Bisztyga. Langfristig dürften es die E.ON-Aktien aber schwer haben gegen Papiere integrierter Versorger mit höherem Wachstum - wie Iberdrola oder Enel - oder gegen niedrig bewertete Stromerzeuger. So zieht der Experte von Merrill Lynch die Aktien des von E.ON abgespaltenen Kraftwerksbetreibers Uniper vor.


Was für die E.ON Aktie spricht - Goldman Sachs hebt Rating an

Die Einigung der AKW-Betreiber mit der Bundesregierung über die Höhe des Atomfonds nimmt die Unsicherheiten aus der Aktie. Zudem wird die Zahlung des Risikoaufschlages der AKW-Betreiber lt. ARD möglicherweise bis 2026 und damit zeitlich weit gestreckt. Alberto Gandolfi von Goldman Sachs stuft die E.ON-Aktie von "neutral" auf "buy" hoch und hebt das Kursziel von 7,60 auf 7,75 Euro an. Gandolfi ist der Auffassung, dass der Markt das große Entschuldungspotenzial des Energiekonzerns von rund 7,5 Milliarden Euro übersehe. Dies sollte die Bilanzsorgen wegwischen, den Unternehmenswert um rund 20 Prozent steigern und eine Dividendenverdopplung bis 2021 ermöglichen, meint der Experte von Goldman Sachs.

© IWR, 2016

14.10.2016

 



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