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Jedes zweite US-Atomkraftwerk schreibt rote Zahlen

Münster – Alternde und störanfällige Atomkraftwerke sind nicht nur ein Sicherheitsrisiko, sie sind auch wirtschaftlich immer schlechter darstellbar. In den USA macht inzwischen jedes zweite Kraftwerk Verluste.

In den USA schreibt mehr als die Hälfte der 61 Atomkraftwerke (AKW) rote Zahlen. Wie Bloomberg meldet, häufen sich Verluste in Milliardenhöhe an.

34 AKWs schreiben rote Zahlen

In den USA erzeugen 99 Atomreaktoren in 61 aktiven Atomkraftwerken Strom. Mehr als die Hälfte davon, 34 Atomkraftwerke, erwirtschaftet aktuell Verluste. Die Kraftwerke erzeugen zu operativen Kosten von etwa 3,5 US-Cent je Kilowattstunde (kWh) Strom, erhalten im Großhandel jedoch nur zwischen 2,0 und 3,0 Cent die kWh. Jährlich schreiben die Kraftwerke zusammen somit Verluste in Höhe von 2,9 Milliarden US-Dollar, so Bloomberg. Neben billigem Erdgas mache auch der Strom aus günstigen Erneuerbaren den Atommeilern zu schaffen. In einigen US-Staaten erhalten die Meiler daher inzwischen staatliche Unterstützung.

Auch Atomkraft in Europa schwieriges Geschäft

Doch nicht nur in den USA, auch in Europa werden die störanfällige AKWs zum Milliardengrab für die Betreiber. So wurde in der Schweiz das Wiederanfahren des weltweit ältesten Atomkraftwerks Beznau 1, das mit einer Nettoleistung von 365 Megawatt (MW) nur auf die Leistung eines mittleren Offshore-Windparks kommt, Medienberichten zufolge erneut verschoben. Das Wiederanfahren des seit 2015 stillstehenden AKWs wurde wegen erneuter Sicherheitsmängel bis Ende Oktober 2017 verschoben. Den Betreiber wird diese Verschiebung vermutlich 300 Millionen Franken (275 Mio. Euro) kosten.

© IWR, 2017




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