Seekabel-Verbindung nach Norwegen erreicht wichtigen Meilenstein
Schon im nächsten Jahr 2020 soll die Stromkabel-Verbindung zwischen Norwegen und Deutschland. in Betrieb gehen. Die Gleichstromkabel-Verbindung sorgt für einen Austausch von deutscher Windenergie und norwegischer Wasserkraft.
Seekabeleinzug unter dem Büsumer Landesschutzdeich abgeschlossen
Der Landesschutzdeich von Neuenkoog (bei Büsum) wurde bereits im Sommer 2017 mit zwei circa 480 Meter langen Horizontalbohrungen unterquert. In die Bohrlöcher wurden anschließend Leerrohre eingezogen. In diese wurde jetzt das Seekabel eingezogen. „Mit dem heutigen erfolgreichen Einzug des Seekabels unter dem Landesschutzdeich hindurch haben wir die Verlegung des Seekabels von NordLink so gut wie abgeschlossen“, sagte Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens, „jetzt starten wir mit der sukzessiven Verlegung des 54 Kilometer langen Erdkabelabschnitts vom Büsumer Deich zum Konverterstandort Wilster.“ Die landwärtige Verbindung zur Konverterstation Wilster per Erdkabel bildet den Abschluss der Verlelgungsarbeiten.
154 km Seekabelverbindung in Richtung Norwegen ist weitgehend abgeschlossen
Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet hatte bereits im vergangenen Jahr 2018 mit der Seekabelverlegung von „NordLink“ in der deutschen Nordsee begonnen. Der 154 Kilometer lange Abschnitt zwischen der Kabelanlandung am Deich bei Büsum (Schleswig-Holstein) durch den Wattenmeer- und Offshorebereich bis zur Grenze der dänischen Hoheitsgewässer ist nunmehr weitgehend abgeschlossen. Das gilt auch für die Seekabelverlegung in den dänischen und norwegischen Hoheitsgewässern. Insgesamt sind nur noch wenige Restarbeiten, wie zum Beispiel das Verbinden der finalen Seekabel-Muffen an den Gewässergrenzen oder einige Kabeleinspülarbeiten auszuführen. Diese Arbeiten werden noch in 2019 abgeschlossen sein, so Tennet. Der Bau der 53 Kilometer langen Freileitung auf dem norwegischen Festland wird ebenfalls voraussichtlich noch in diesem Jahr abgeschlossen.
Norwegens Wasserreservoirs fungieren als Energiespeicher und Puffer
Das 625 km lange Stromkabel NordLink schafft eine Verbindung (Leistung: 1.400 MW) zu den Kapazitäten der Wasserkraftwerke in Norwegen und zu Wind- und Solarparks in Deutschland. Die Wasserreservoirs in Norwegen fungieren dabei quasi als „Energiespeicher“. Wenn in Deutschland überschüssiger Wind- und Solarstrom vorhanden ist, nutzt Norwegen diesen Strom, die norwegischen Wasserreservoirs bleiben unangetastet. Umgekehrt können bei Verbrauchsspitzen und gleichzeitig geringer Wind- und Solarenergie-erzeugung in Deutschland die norwegischen „Wasserkraft-Speicher“ genutzt und Strom nach Deutschland transportiert werden. Ein erheblicher Teil der sozioökonomischen Vorteile von NordLink entsteht durch die Erträge aus dem Handel mit Übertragungskapazität über den Interkonnektor. Diese Erträge werden zur Finanzierung anderer Netzprojekte oder zur Senkung der Stromtarife verwendet, so Tennet.
© IWR, 2019
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