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Eon und Thyssenkrupp verbinden Wasserstoff-Produktion mit dem Strommarkt

© Eon AG© Eon AG

Essen – Der Energieversorger Eon und die Thyssenkrupp AG kooperieren auf dem Zukunftsfeld der Wasserstofftechnologie. Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen in Zukunft die industrielle Produktion von Wasserstoff an den Strommarkt koppeln und Synergieeffekte erzielen.

Der Anlagenbauer Thyssenrkupp baut großtechnische Elektrolyseanlagen für die Industrie. Diese können ab sofort über das virtuelle Kraftwerk von Eon mit dem Strommarkt in Deutschland gekoppelt werden. Für die Betreiber ist das Zusatzgeschäft durchaus lukrativ.

Power-to-X-Anlagen werden für die Industrie attraktiver
Im virtuellen Kraftwerk von Eon sind rd. 150 Anlagen (600 MW Leistung) in Deutschland und Großbritannien gebündelt, für die Eon den Strom und die Flexibilität aus den Anlagen vermarktet. Mit der Aufnahme von Wasserstoff-Produktionsanlagen in das virtuelle Kraftwerk werden diese zukünftig auch „Strommarkt ready“.

Das Prinzip: Bei einem hohen Bedarf im Stromnetz fährt die Anlage die Wasserstoffproduktion herunter, so dass die Energie, die für die Elektrolyse benötigt wird, der öffentlichen Stromversorgung zur Verfügung steht. Umgekehrt wird die Wasserstoffproduktion hochgefahren, wenn mehr Energie in die Netze eingespeist wird, als verteilt werden kann. Mit dieser Kopplung an den Strommarkt werden genannte Power-to-X-Anlagen für die Industrie attraktiver. Der Betreiber einer Anlage kann seine Bereitschaft zu mehr Flexibilität vermarkten und so zusätzliche Einnahmen am Strommarkt erwirtschaften.

Virtuelles Kraftwerk: Thyssenkrupp vermarktet Power-to-X Technologie mit Vermarktungsoption
Der Prozess der Wasserstoff-Produktion wird automatisch über das virtuelle Kraftwerk von Eon flexibel und bedarfsgerecht gesteuert. Diese Softwareplattform verbindet verschiedene zumeist industrielle Erzeuger und Großabnehmer von Energie und steuert Erzeugung und Verbrauch dieser Kunden je nach aktueller Netzauslastung. Beide Unternehmen kooperieren zukünftig bei der Vermarktung. Ab sofort vertreibt Thyssenkrupp die Power-to-X-Technologie mit der zusätzlichen Option, die Anlage an das virtuelle Kraftwerk zu koppeln. Eon bietet den Kunden an, die Elektrolyseanlagen so zu betreiben, dass sie optimal auf den Strommarkt abgestimmt sind.

Flexible Wasserstoff-Produktion: Erfolgreicher Test an Carbon2Chem-Pilotanlage in Duisburg
Im Verbundprojekt Carbon2Chem arbeitet ein großes Konsortium daran, Hüttengase, die bei der Stahlproduktion als Abfallprodukt anfallen, als wertvolle Rohstoffquelle beispielsweise für die chemische Industrie zu erschließen. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Vorhaben wird gemeinsam von Fraunhofer Umsicht, der Thyssenkrupp AG und dem Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion (MPI-CEC) koordiniert.

Ziel ist es, das in den Hüttengasen enthaltene CO2 unter Einsatz von Wasserstoff u.a. in den Basisrohstoff Methanol umzuwandeln. In Duisburg ist bereits eine Carbon2Chem-Pilotanlage mit einer Leistung von bis zu zwei Megawatt in Betrieb. An dieser Anlage haben Thyssenkrupp und Eon die Vermarktung erfolgreich getestet. Eon hat zudem geprüft, ob die Anlage alle Voraussetzungen zur Teilnahme am Regelleistungsmarkt erfüllt. Aufgrund der hohen Reaktionsschnelligkeit der Thyssenkrupp-Anlage kann die Technologie sogar am Markt für hochwertige Primärregeleistung teilnehmen, so Eon. Dies wurde mit dem Übertragungsnetzbetreiber erfolgreich getestet.

© IWR, 2020


30.06.2020

 



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