Einnahmen statt EEG-Ausgaben: Total Energies ersteigert Offshore-Windfläche in der Nordsee und zahlt 180 Mio. Euro an den deutschen Staat
Total Energies verzichtet auf die EEG-Vergütung, das Unternehmen zahlt für die Fläche insgesamt 180 Millionen Euro an den deutschen Staat. Der VDMA begrüßt die erfolgreiche Ausschreibung, fordert jedoch eine Reform des Ausschreibungsdesigns.
Nordsee-Windfläche N-9.4 wird Teil des „Nordsee-Clusters“
Die von Total Energies ersteigerte Fläche, rund 150 Kilometer nordwestlich von Helgoland gelegen, erstreckt sich über 141 Quadratkilometer und bietet Potenzial für eine Offshore-Windkapazität von 1 Gigawatt (1.000 MW).
Die Fläche N-9.4 grenzt an die Projekte N-9.1 und N-9.2, die Total Energies gemeinsam mit RWE entwickelt. Der Konzern kündigte an, die Entwicklung dieses entstehenden „Nordsee-Clusters“ zu priorisieren, um Synergien zu heben, Skaleneffekte zu erzielen und die Bau- sowie Betriebskosten zu senken.
Im Rahmen der Ausschreibung verpflichtet sich Total Energies zur Zahlung von 180 Millionen Euro an die Bundesregierung im Jahr 2026 – zweckgebunden für Maßnahmen zum Meeresschutz und zur Förderung nachhaltiger Fischerei. Zusätzlich entrichtet das Unternehmen über einen Zeitraum von 20 Jahren ein jährlicher Beitrag von 8,1 Millionen Euro an den zuständigen Übertragungsnetzbetreiber.
Angesichts der von den Netzbetreibern angekündigten Verzögerungen beim Netzanschluss kündigte Total Energies eine strategische Neubewertung seines deutschen Offshore-Portfolios an. Ziel ist es, gemeinsam mit den Behörden praktikable Lösungen für eine termingerechte Umsetzung zu finden.
Mit dem Zuschlag für N-9.4 festigt Total Energies seine Rolle als bedeutender Akteur im europäischen Offshore-Windmarkt. Der Konzern verfolgt das Ziel, bis Ende 2025 eine installierte Bruttokapazität von 35 GW (35.000 MW) aus erneuerbaren Energien zu erreichen und mittelfristig jährlich 100 TWh (100 Mrd. kWh) Strom zu produzieren. Das globale Offshore-Portfolio von Total Energies umfasst derzeit 23 GW, verteilt auf Projekte in Europa, Asien und Nordamerika.
Über die Ausschreibung zur Fläche N-9.4 der Bundesnetzagentur – Zuschlag bringt 180 Mio. Euro Staatseinnahmen
Die von der Bundesnetzagentur (BNetzA) ausgeschriebene Offshore-Fläche N-9.4 in der deutschen Nordsee war nicht zentral voruntersucht. Deshalb wurde das Verfahren gemäß §§ 20 und 21 Windenergie-auf-See-Gesetz (WindSeeG) in zwei Stufen durchgeführt wurde.
In der ersten Stufe gaben zwei Bieter sogenannte Null-Cent-Gebote ab und verzichteten damit vollständig auf eine Marktprämie nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).
In der anschließenden zweiten Stufe ging es nicht mehr darum, wer wieviel EEG-Vergütung erhält, sondern wer für die ausgeschriebene Fläche den höchsten Betrag zahlt. Dieses dynamische Verfahren erfolgt auf der Grundlage der zweiten Gebotskomponente.
Den Zuschlag erhielt die North Sea OFW One GmbH (Total Energies) mit einem Gebotswert von 180.000 Euro pro Megawatt – dem gesetzlich festgelegten Referenzwert für den Zuschlag bei nur einem Bieter. Daraus ergibt sich eine Gesamtverpflichtung von 180 Millionen Euro bei 1.000 MW installierter Leistung.
Die Fläche N-9.4 ist für 25 Jahre konzessioniert, mit Verlängerungsoption auf 35 Jahre. Nach § 15 WindSeeG i.?V.?m. § 35 Abs. 2 EEG 2023 gilt der Zuschlag formell mit Ablauf des 23. Juni 2025 als bekanntgegeben.
Die Ausschreibung ist Teil der deutschen Offshore-Strategie, bis 2030 mindestens 30 GW installierte Leistung auf See zu erreichen.
VDMA fordert gesetzliche Anpassung im laufenden Jahr
Der VDMA Power Systems begrüßt als Verband für den Energieanalgenbau, dass die Offshore Windausschreibung in Deutschland erfolgreich war. Gleichzeitig fordert der VDMA eine Nachjustierung des Offshore-Ausschreibungsdesigns.
„Die neue Bundesregierung muss das Ausschreibungsdesign dringend noch in diesem Jahr überarbeiten. Das Erlösmodell muss die Projektrealisierung und Investitionssicherheit für Ausschreibungen ab 2026 besser gewährleisten – etwa durch Differenzkontraktmechanismen (CfDs). Wichtig ist, dass der Marktrahmen möglichst europäisch harmonisiert ausgestaltet wird und auch mögliche Power Purchase Agreements (PPAs) nicht beschnitten werden. Nicht-Preis-Kriterien müssen unverhältnismäßige bürokratische Hürden vermeiden und auf EU-weit harmonisierten Vorgaben und Anforderungen beruhen“, so Dr. Dennis Rendschmidt, Geschäftsführer VDMA Power Systems.
© IWR, 2025
Ausbau der Offshore Windenergie in Deutschland nach Jahren
3 Milliarden Euro Erlöse: Bundesnetzagentur veröffentlicht Ergebnisse der Versteigerung von Offshore-Windenergieflächen
Bundesnetzagentur startet weitere Ausschreibungen für Offshore-Windparks
Offshore-Windenergie: Ergebnisse der August-Ausschreibungen für zentral voruntersuchte Flächen veröffentlicht
www.offshore-windindustrie.de - Das Portal rund um die Offshore Windenergie
Bundesnetzagentur startet Rekord-Ausschreibung für Offshore-Windparks
Offshore Windausbau in Deutschland: EnBW beauftragt TÜV Süd mit Zertifizierung der Planunterlagen für neuen Nordsee Offshore-Windpark Dreekant
Inbetriebnahme 2031 geplant: EnBW erhält Zuschlag für Offshore-Windpark mit 1.000 MW Leistung in der Nordsee
15 MW-Flaggschiff-Turbine: Vattenfall und BASF unterzeichnen Vertrag mit Vestas für Offshore-Windpark Nordlicht
Versteigerungs-Erlöse senken Stromkosten: Null-Cent-Gebote auf allen ausgeschriebenen Offshore Windflächen - Ausschreibung ohne EEG-Vergütung
BSH startet mit DWD Wind- und Ozean-Messkampagne für Ausbau der Offshore-Windenergie in küstenfernen Bereichen
Offshore Wind Ausschreibung 2025: BSH veröffentlicht Ergebnisse für zwei weitere Windparkflächen in der Nordsee
Vattenfall und BASF vergeben weitere Großaufträge für Offshore-Windparks Nordlicht 1 und 2
Iberdrola kann Offshore Windpark „Windanker“ bauen – Ausbau der Offshore Windenergie in Deutschland auf Kurs
Rekord: In Deutschland sind Offshore Windkraftanlagen mit über 9.000 MW Leistung installiert
5.500 MW bezuschlagt: BNetzA veröffentlicht Ergebnisse der aktuellen Offshore-Wind-Ausschreibung für voruntersuchte Flächen
5,5 GW Ausschreibung: RWE und Luxcara sichern sich Offshore Windflächen in der Nordsee
Ausschreibung 2024: BSH legt Ergebnisse der Flächenvoruntersuchung für drei neue Nordsee Offshore Windparks vor
Ölkonzerne BP und Total Energies drängen ins Stromgeschäft: Versteigerung deutscher Offshore-Flächen bringt Milliarden
4initia GmbH sucht Senior Projektmanager/in (m/w/d): Planung und Genehmigung von Windenergieprojekten, onshore Deutschland
Konferenz: THE BLUE BEACH
4initia GmbH sucht Senior Projektmanager/in (m/w/d): Planung und Genehmigung von Windenergieprojekten, onshore Deutschland
4initia GmbH sucht Senior Projektmanager/in (m/w/d): Planung und Genehmigung von Windenergieprojekten, onshore Deutschland
Pressemappen - mit Original-Pressemitteilungen