Strabag-Tochter erworben: Vattenfall prüft Bau eines Pumpspeicherkraftwerks in Thüringen

Stockholm - Der Energiekonzern Vattenfall prüft, ob neue Speicherkapazitäten auf der Basis der Pumpspeichertechnologie in Deutschland eine wirtschaftliche Option darstellen. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen jetzt die WSK Puls GmbH erworben, ein Tochterunternehmen der Strabag SE. Die WSK Puls GmbH mit Sitz in Erfurt zeichnet bislang verantwortlich für das Vorhaben „Wasserspeicher-Kraftwerk Leutenberg/Probstzella“ unweit von Saalfeld in Thüringen.
Vattenfall betreibt in seinen Märkten Schweden, Finnland und Deutschland derzeit Wasserkraftanlagen mit einer installierten Leistung von insgesamt 11.500 Megawatt (MW). Im Jahr 2021 produzierte das Unternehmen so rund 41 TWh (Mrd. kWh) Strom aus fossilfreier Wasserkraft.
In Deutschland ist Vattenfall Betreiber von großen Speichern und betreibt insgesamt 12 Wasserkraftwerke mit einer installierten Leistung von rund 3.000 MW, im wesentlichen Pumpspeicherwerke und kleinere Laufwasserkraftwerke. Zum Anlagenbestand von Vattenfall gehören die beiden größten deutschen Pumpspeicherwerke, Markersbach im Erzgebirge mit 1.050 MW sowie Goldisthal in Thüringen mit 1.060 MW. Im Jahr 2021 stammten rund 37 Prozent der gesamten Stromerzeugung des Unternehmens aus Wasserkraft.
Die Idee für einen weiteren Pumpspeicher im Thüringer Schiefergebirge existiert seit zirka zehn Jahren und das Vorhaben in der Region Leutenberg/Probstzella hat bislang das Raumordnungsverfahren des Landesverwaltungsamts Thüringen im Rahmen der bisherigen Planungen durchlaufen.
Vattenfall als neuer Eigentümer will das Projekt in den kommenden Jahren weiterentwickeln und bewerten, wie eine Umsetzung des Vorhabens abhängig von den Gegebenheiten vor Ort aussehen kann. Dies kann im Rahmen einer Machbarkeitsstudie erfolgen. Eine mögliche Entscheidung für den Bau einer solchen Anlage würde nach derzeitigem Stand jedoch nicht vor Ende dieses Jahrzehnts erfolgen.
Der Pumpspeicher könnte über eine Nennleistung von 400 MW verfügen. Für den Fall, dass das Vorhaben umgesetzt wird, würde das Bundesland Thüringen mit einer Speicherkapazität auf Basis von Wasserkraft von derzeit 1.500 MW auf dann gut 1.900 MW seine Position als ein wichtiger Player für die Energiewende und die Stabilität des deutschen Stromsystems weiter festigen, so Vattenfall
© IWR, 2025
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